Durch die Auseinandersetzung mit der Aufgabe Duell oder Duett, zeigte sich ziemlich schnell, dass sich unsere Arbeit mit dem Selbstbild befassen sollte. Das Zitat „Schein oder sein“ hat uns zu Beginn stark beeinflusst. Experimente mit verschiedenen Lichteinflüssen liessen uns das Zitat bildlich festhalten wie zum Beispiel, als wir einen geraden Streifen aus einer Kartonplatte herausschnitten und diese mittels einer starken Lichtquelle auf unser Gesicht projizierten. Auf dem Gesicht sah man eine geschwungene Linie aus Licht. Diese Verzerrung inspirierte uns für unser weiteres Vorgehen.
Unser Objekt sollte möglichst viele Kanten und Vertiefungen aufweisen, damit sich das Licht auf interessante Weise daran brechen kann. Anfangs wollten wir diesen Licht-Schatten-Effekt durch Spiegelfolie verstärken. Dies erwies sich jedoch schnell als uninteressant. Was uns aber gefiel, war die Spiegelung des farbigen T-Shirts. Später benutzten wir buntes Licht um viele, feine Facetten und Farbverläufe auf der Maske zu kreieren.
Der erste Prototyp entstand durch zufälliges Aneinanderfügen von Kartonformen. In diesem war für uns eine Nase erkennbar und wir entschieden uns, ein abstraktes Doppelgesicht zu bauen. Ein Gesicht mit einem Auge, zwei Nasen und zwei Mündern, das wir mit unseren Augen vervollständigen sollten. Das Prinzip funktioniert folgendermassen: Zwei weit auseinandergesetzte, Lichtquellen (Taschenlampen), in unterschiedlichen Farben (rot und blau), strahlen durch die Öffnung und beleuchten auf der anderen Seite unsere Augen. Um die Farben der Lichts zu verstärken, arbeiteten wir mit roten und blauen Aufdrücken. Für die Streifen und Punktmuster entschieden wir uns, weil wir uns interessante Verzerrungen durch die Faltung des Kartons erhofften.
Die Einführungen waren im allgemeinen sehr nützlich. Wir lernten Techniken kennen, die für uns bis dahin noch unbekannt gewesen waren (3D, Plotter etc.). Unsere Masken entstanden durch viel Handarbeit, Heissleim und Geduld. Nach dem Digitalisieren und mehrfachem Plotten und Anpassen, beherrschten wir unser wirres Schnittmuster wie im Schlaf. Um beim Bedrucken Zeit zu sparen und viele verschiedene Muster auszuprobieren, wollten wir unsere Mustervorlagen auf Papier plotten und mit einem leeren Sieb drucken anstatt unzählige Siebe zu beleuchten. Das Resultat war unerwartet. Weil wir ziemlich dickes Papier als Schablone benutzten, kam nicht alle Farbe durch das Sieb auf unseren Karton und es entstanden unterbrochene Streifen anstatt grafische Linien. Beim gepunkteten Raster kam leider gar keine Farbe hindurch, weswegen wir uns entschieden, trotzdem zwei Siebe zu bespielen. So kamen wir zu saubereren Resultaten, wie wir es wünschten. Unsere Ideen haben sich im Prozess immer weiterentwickelt. Deshalb haben wir auch nicht bloss ein Endprodukt, sondern verschiedene Masken, die unterschiedliche Emotionen ausdrücken.