Daten-Shredder
Kann ich digitale Daten nur (kurz) analog sichtbar machen? Diese Frage begleitete mich durch das ganze Projekt hindurch. Dass ich digitale Daten mittels eines Druckers ausgeben kann war relativ schnell klar. Doch wie mache ich sie nur für eine kurze Zeit sichtbar und am PC gerade gänzlich unsichtbar? Nach längerem Überlegen kam ich zum Schluss, dass ein Aktenvernichter hermusste. Ich beschäftigte mich etwas ausführlicher mit Aktenvernichtern und kaufte mir folglich einen für mein Projekt geeigneten, um damit zu experimentieren. Die weitere Frage blieb nun wie ich etwas ausgeben kann, das der Benutzer nicht sieht. Meine Hauptaufgabe in diesem Projekt war es eine Datei mit einem Knopf zu verlinken, welcher dann anschliessend genau diese Datei ausdruckt. Ich entschied mich gezielt für das PDF als Dateiformat. Denn nur damit konnte ich das Layout der auszugebenden Dateien selber festlegen. Denn es erschien mir nicht gerade sinnvoll, dass alle Bilder im Hochformat ausgegeben werden – was der Drucker normalerweise macht, wenn er ein Bild von einer HTML-Seite ausgibt – zum einen wegen der Grösse und zum anderen wegen der Lesbarkeit, wenn der Benutzer vor der Installation steht. Ich habe anschliessend so viele Daten wie möglich innerhalb des kurzen Zeitraumes zusammengesucht und in Adobe InDesign angeordnet. Die Funktion ein PDF auf einen Knopf zu verlinken gestaltete sich schwieriger als angenommen. Denn normale Druckknöpfe geben die gesamte aktuelle HTML-Seite aus und nicht eine versteckte Datei. Mit einem Package, welches ich im nach langer Recherche im Internet gefunden habe brachte ich es fertig alle meine PDF Dateien auf einzelne Knöpfe zu verlinken. Da diese Knöpfe über eine Druckfunktion verfügen werden die Daten an den Drucker weitergeleitet. Die Druckvorschau umgehe ich mittels der Kommandozeile und dem Befehl «—kiosk-printing http://localhost:8080 --enable-print-preview». Für den Fall, dass es zu wenige Kästchen für alle Besucher der offenen Ateliers hätte, habe ich eine unzerstörbare Datei kreiert. Wenn man auf das Feld «Emailadresse» klickt erscheint eine Fehlermeldung, dass diese Emailadresse nicht gelöscht werden kann. Somit gibt es immer mindestens ein Feld welches für den Besucher wählbar ist und sich nicht rot verfärbt, respektive gesperrt wird sobald es einmal ausgegeben wurde.
Das Projekt war für mich persönlich programmiertechnisch, sowie inhaltlich sehr spannend. Es hat mir aufgezeigt wie viele Daten ich überhaupt im Internet habe, mit welchen ich mich teilweise überhaupt nicht mehr identifizieren kann und will. Das Projekt hat mich dazu motiviert ältere Daten auf verschiedensten Plattformen zu löschen.
Text: Fabian Vogel