Container
Während meines ersten Semesters bei Camera Arts hat sich mein bereits bestehendes Interesse am Film stetig gesteigert. Ich wollte lernen, wie das bewegte Bild kompositorisch funktioniert und mehr über den Arbeitsprozess erfahren. Schnell wurde mir bewusst, wie viele Aspekte es für den Dreh einer einzigen Szene zu berücksichtigen gilt. Vor allem durch die Inputs der ersten drei Wochen begann ich, Filme bewusster zu sehen, insbesondere die Kameraführung. Während des Moduls griff ich immer wieder auf die gezeigten Beispiele zurück und suchte selbst nach Inspiration in vorhandenem Filmmaterial. Beim eigentlichen Arbeitsprozess war mir vor allem die Story und dessen Umsetzung ein Anliegen. Mir wurde klar, dass ich mich gerne beim Entwicklungsprozess einbringe, mir die aktive Kameraführung hingegen weniger zusagt. So beteiligte ich mich am Drehbuch, wobei ich zusammen mit Eleonora aus den bestehenden Drehbüchern von Jan und Severin ein gemeinsames fertigte. Danach diskutierte ich aktiv beim Storyboard mit und skizzierte einzelne Einstellungen.
Diese erste Phase des Projektes war für mich und meine Gruppe etwas zäh. Wir hatten Mühe, einen Konsens zu finden und uns festzulegen. Schliesslich klappte es aber und die restliche Pre-Production und auch der Dreh liefen gut. Bei den Drehvorbereitungen habe ich mich bei der Kulissengestaltung eingebracht. Ich organisierte Requisiten, holte das Essen für den Container-Hintergrund, welchen ich mit Severin im Studio aufbaute. Während des Drehs kümmerte ich mich um den Ton und machte mich mit dem SoundDevice vertraut. Ich fand Gefallen an dieser Arbeit, da sie mir noch eine ganz andere Ebene des Filmes näherbrachte.
Nach unserem Drehmarathon kümmerten sich Eleonora und Jan um den Schnitt und die restliche Post-Production, da sie wesentlich effizienter mit den verwendeten Programmen umgehen konnten als ich. Ich habe mir aber vorgenommen, mich bei zukünftigen Filmprojekten genauer mit den benötigten Programmen auseinanderzusetzen. Während der Post-Production haben wir immer wieder die Zwischenresultate zusammen eingesehen und besprochen. Das war mir wichtig, damit ich mich trotz fehlenden Programmkenntnissen einbringen konnte. Ich kümmerte mich währenddessen um die Dokumentation des Projektes und die Ausstellungsgestaltung – entwarf dafür beispielsweise die Booklets.
Durch dieses IDA Modul wurde mir bewusst, wie viel Aufwand ein Spielfilm benötigt und wie wichtig deshalb Teamarbeit ist. Das Modul hat mich motiviert, wieder mehr zu Schreiben und mich auch in Zukunft mit Film zu beschäftigen. Das werde ich inner- und ausserhalb meines Studiums tun, da mir die Filmarbeit insgesamt sehr zugesagt hat.
Text: Julia Brun