Unsere ursprüngliche Fragestellung war, wie sich Bilddaten in Sounddaten und umgekehrt übersetzen lassen. Nach zahlreichen Versuchen merkten wir, dass die Umsetzung je nach benutzter Software willkürliche Ergebnisse liefert. Durch diesen Umstand stellten wir uns vielmehr die Frage, wie der Sound auf das Bild wirkt. Im Bild wollten wir den Kontrast zwischen Natur und Zivilisation darstellen. Dabei sollten verschiedene Naheinstellungen verwendet werden, die zum Teil von der menschlichen Sicht nicht erschlossen werden können. Der Ton sollte auf die jeweilige Distanz eingehen.
Am Anfang unseres Prozesses haben wir Filmaufnahmen mit einer Canon 6D und einem Makroobjektiv (Canon 65mm 2.8) gemacht. In dem 3D-Programm Cinema 4D haben wir Oberflächen animiert, welche den einzelnen Filmaufnahmen entsprechen. Im Programm Premiere wurden gefilmtes und animiertes Material zusammengeschnitten. In After Effects haben wir Filmelemente bearbeitet, um in der Videoarbeit mehr Variation zu erzielen. Für die Soundebene haben wir mit der Software Omnisphere von Spectrasonics Töne generiert, welche von Tonaufnahmen ausgehen. In Ableton haben wir die entstandenen Töne zum Film komponiert. Der grösste Experimentierteil in unserem Projekt war das Gegenüberstellen von Ton und Bild, um eine interessantes Verhältnis zu schaffen. Von der ursprünglichen Idee, wie wir den Kontrast zwischen Natur und technischer Zivilisation gestalten können, sind wir im Verlauf des Prozesses weggekommen. Grund dafür die konstruktive Kritik von Mitstudenten und den Dozierenden bei den Zwischenpräsentationen.
Wir haben gemerkt, dass er schwer ist, ein Projekt umzusetzen, weil man sehr viele Freiheiten hat und die Ideenfindung und Recherche viel Zeit benötigt. Wir haben beide positive Erfahrungen mit dem Modul gemacht, weil wir gut geplant haben.
Wir haben erfahren, dass Sound auch bei einer visuellen Arbeit ein sehr wichtiger Bestandteil ist. Eine weitere Erkenntnis war, dass man sich nicht zu fest auf ein Konzept konzentrieren sollte, da sich während des Prozess die Ideenfindung und Konzeption verändert. Diese Veränderungen wirken sich meist positiv auf das Projekt aus. Alles in allem war es ein sehr gelungenes Modul, bei dem der Ton dieselbe Wichtigkeit wie das Visuelle besass. Wir finden, dass dem Ton meist zu wenig Beachtung geschenkt wird. Dies könnte daran liegen, dass Klang eine sehr abstrakte Form darstellt, die wir uns nur schwer bildlich vorstellen können und die auch nicht einfach visualisiert werden kann. Gerade wegen diesen Aspekten ist es wichtig, viel zu experimentieren und anders damit umzugehen als in visuellen Konzepten. Das Modul Klangbildlabor hat und im diesem Experimentieren genügend Zeit und Inspiration gegeben
Text: Lüthold Benjamin