Im IDA Modul «Visuelle Vermittlung» stand im Mittelpunkt, neue Methoden kennenzulernen und zu entwickeln. Wir haben während der ersten Hälfte des Moduls verschiedene Übungen gemacht. Wir konnten ein Gesellschaftsspiel entwickeln, eine App über italienische Gestik gestalten und einen kurzen, interaktiven Film konzeptualisieren. In der zweiten Hälfte des Moduls haben wir die Aufgabe bekommen, eine Lernapp für eine zweite Sekundarklasse zu erstellen. Während des Moduls hat uns ein Journalist besucht und wir haben zusammen eine Diskussion über Fake-News geführt. Es wurde erwähnt, dass man beim Lesen von Nachrichten durch fehlendes Wissen schnell Vorurteile zu einem Thema bildet. Die Nachrichten von islamischen Attentaten haben die falsche Verknüpfung «Muslime sind Terroristen» hervorgerufen. Aus diesem Grund war ich interessiert, mich mit dem Islam zu beschäftigen. Die Idee war, eine App zu konzeptualisieren, das die Möglichkeit bietet mehr über den Islam zu lernen und zu reflektieren. Das Ziel war die Ignoranz durch Verständnis zu ersetzen, um Vorurteile zu vermeiden. Die Zielgruppe der App sind 14-jährige Jugendliche. Ich wollte sie näher zum Thema bringen, indem ich mich an ihren Alltag anlehnte. Ich habe deshalb meine ganze App um eine Gruppe von Jugendlichen entwickelt, die zusammen interagieren und sich Fragen stellen. Die Identifizierung des Spielers mit den Figuren war mir wichtig, aus diesem Grund habe ich versucht, die Figuren vielfältig darzustellen. Die Figuren stellen sich Fragen, die die Jugendlichen sich selber im Alltag stellen könnten. Diese Narrationen leiten das Thema des Islam ein, das danach spielerisch vermittelt wird. Damit die Spieler auch selber reflektieren und sich Fragen stellen, habe ich in der App einen Chat eingeplant, der die Spieler dazu bewegen sollte, sich Fragen zu stellen, in die Bibliothek zu gehen und nachzufragen um selbst Informationen zu finden. Ich habe zuerst in verschiedenen Büchern nach relevanten Informationen gesucht und habe mich selbst über das Thema informiert. Dann habe ich das Konzept aufgebaut und die Spiele entwickelt. Für die Umsetzung habe ich analog gearbeitet, die visuellen Elemente mit Gouache gemalt und die Typographie von Hand geschrieben. Mit Photoshop das Ganze dann zusammengestellt. Durch die verschiedenen Übungen habe ich gesehen, dass die Vermittlung durch viele verschiede Wege entstehen kann. In diesem Modul habe ich entdeckt, dass die Vermittlung ein spannendes und komplexes Gebiet ist, das mich interessiert. Vermitteln mit Apps ist anspruchsvoll: es muss einfach und eindeutig für den Spieler sein. Dafür braucht es differenzierte Recherchen und grossen Einsatz. Man muss akzeptieren, seine Konzepte immer wieder zu überarbeiten, zu veredeln und in Frage zu stellen.
Text: Maeva Rubli