Zoo
Zu Beginn des IDA Moduls «Andruck, Probedruck, Zustandsdruck» hatte ich eine sehr klare Vorstellung von meinem Projekt. Ich wollte mein Skizzenbuch vom Zoozeichnen im Druck umsetzen und aus den verschiedenen Tieren Chimären zusammenstellen. Dafür habe ich mich für die Werkstatteinführungen im Siebdruck und Hochdruck entschieden. Ziemlich schnell kam ich allerdings an meine Grenzen, denn meine klare Vorstellung blockierte mich. So entstanden komplizierte, mehrfarbige Linolschnitte, welche zwar hübsch waren aber nicht der Natur der Tiere entsprachen. Ein Befreiungsschlag war der Wechsel zur Monotypie. Ich begann mit Ölfarben auf Offsetplatten zu malen und druckte direkt von Hand. Plötzlich schaffte ich mehr als ein Bild pro Tag und die Tiere wirkten lebendig. Um mich ganz auszutricksen und wegzukommen vom Alltag der wissenschaftlichen Illustration wollte ich die Tiere nicht mehr als ganzes Erfassen. So Versuchte ich möglichst vielfältige und Unterschiedliche Ausschnitte oder Charakteristiken der Tiere zu drucken. Noch erkennbar aber nicht bis ins Detail ausgeführt. Für mich war dieser Wechsel wichtig, denn die Vorstellung von einem perfekten Endresultat hat mich stets daran gehindert einfach mal loszulassen und auszuprobieren. Es sind viele unbrauchbare Drucke entstanden aber in dieser Fülle auch ein paar schöne Einzelbilder. Zusammengestellt sollen sie einander zwar ergänzen und die Vielfalt von Tieren, Mustern und Farben aufzeigen, doch können sie auch gut alleine stehen.
Ohne das kompetente Dozententeam wäre mir diese Arbeit nicht gelungen und ich bin sehr dankbar für die stets konstruktive Kritik, die Ermutigung neue Wege zu gehen und die allgemeine Unterstützung. Hoffentlich kann ich von nun an etwas unbefangener und offener meine zukünftigen Arbeiten angehen.
Text: Lea Böhlen