Dozierende: Marie-Louise Nigg (MV), Marianne Halter, Christoph Fischer, Sinan Gültekin (Izmir) Gastinput: Pierre Thomé
INHALT
Wir sind heute mobiler denn je - ob wir im Netz unterwegs sind oder mit der (Handy-)Kamera in fremde Länder reisen: Wir begegnen permanent Bildern des/r Anderen und versuchen diese Erlebnisse wieder in eigene Bilder oder Worte zu fassen. Kulturen waren zwar noch nie etwas Statisches, aber der Austausch ist heute durch die neuen (sozialen) Medien schneller geworden. Im Modul setzen wir uns mit solchen Fragen der be- wie entschleunigten Fremderfahrung und deren Aufzeichnung bzw. Vermittlung auseinander.
In einem ersten Teil machen wir uns mit verschiedenen Methoden der (Vorort-) Recherche und der Reiseaufzeichnung bekannt und erproben deren praktische Umsetzungen in Workshops und mittels Übungen. Hinzu kommen theoretische Inputs zur Wahrnehmung des Anderen, zum Kulturaustausch bzw. zum mediterranen Kulturraum.
Im zweiten Teil reist die Gruppe an einen fremden Ort, wo die Studierenden durch Führungen und individuelle Erkundungen ein eigenes Thema recherchieren und ihre Erfahrungen als Reiseaufzeichnung im weitesten Sinn in einem geeigneten Format realisieren – das mögliche Spektrum reicht dabei vom „klassischen“ Skizzenbuch/Reisetagebuch über den Bildessay oder die Filmreportage bis zur Sammlung/Inszenierung von (Fund-)Objekten oder performativen Aneignungen.
Zurück in Luzern werden die gemachten Beobachtungen, Aufzeichnungen im Rückblick kritisch reflektiert und adäquat ausgestellt.
ZIELSETZUNG
Auf Reisen gerät unsere gewohnte Wahrnehmung in Bewegung: deshalb war und ist das Unterwegssein bis heute eine wichtige Inspirationsquelle für KünstlerInnen und GestalterInnen.
Die Studierenden kennen Methoden der Vorort-Recherche und setzen sich mit Fragen der Wahrnehmung, deren "Materialisierung" bzw. medialen Übersetzung sowie der Vermittlung der eigenen Erfahrungen auseinander.
Sie sind im Stande das Wechselspiel von Fremd- und Eigenwahrnehmung und ihre Rolle als Aufzeichnende/ Aufzeichnender in einem anderen Kulturkreis, auch angesichts einer globalisierten Welt, kritisch zu reflektieren. Zudem werden die Erkenntnisse durch regelmässigen Austausch in interdisziplinären Teams erweitert und vertieft.
Die Studierenden verstehen es ihre gestalterisch-künstlerische Auseinandersetzung in einer Inszenierung verständlich zu machen.