Dozierende: Helena Vagnières (MV, Kamerafrau Dokumentarfilm) & Markus Huersch (Kameramann Dok-, Spiel- und Werbefilm), Hans Peter Gutjahr (Sound), Gäste (Spielfilmregisseurin und Storyboarder)
INHALT
Für die Erzählung einer Geschichte, gibt es unzählige Möglichkeiten. Wir möchten aber ganz bewusst und genau DAS erzählen, was wir erzählen wollen. Die Grundlagen, z.B. die Découpage einer Szene (szenische Auflösung), sind im Dokumentarfilm, im Spielfilm und im Animationsfilm die selben.
Seit einigen Jahren inspirieren sich die Genres gegenseitig. Dokumentarfilme können inszenierte Szenen (Reenactments) oder beobachtende Szenen von realen Ereignissen enthalten. Inszenierte Szenen kann man im Vorfeld vorbereiten. Ereignisse, die real stattfinden und dokumentiert werden sollen, müssen in Echtzeit gedreht werden. Das erfordert schnelle Entscheide von Regie und Kameraperson, aber auch gute Vorbereitung, um die Aufnahmen stilsicher und schnittfähig aufzunehmen.
An diesem Punkt beginnt das Modul: Die „äussere Dramaturgie“ hilft den inneren Kern einer Geschichte zum Ausdruck zu bringen. Die Grundlagen für die „äussere Dramaturgie“ einer Geschichte (Bildaufbau, Kamerabewegungen, Lichtführung) werden aus der „inneren Dramaturgie“ entwickelt. Mit der „inneren Dramaturgie“ (Kern) ist der emotionale Zustand der Protagonisten und die daraus folgenden Handlungen gemeint. Dazu werden verschiedene Methoden zur Stilfindung vorgestellt, geübt und getestet.
Über Beispiele zur „äusseren und inneren Dramaturgie“ in Bezug auf Sounddesign, werden Methoden diskutiert, wie eine Regie sich auf die Zusammenarbeit mit einem Sounddesigner vorbereiten kann.
In einer ersten Phase beschreibt jeder, jede Studierende eine eigene fiktionale Szene (ein Traum) und eine reale Szene. Diese Szene wird im klassischen Stil decoupiert, d.h. in einzelne Einstellungen zerlegt, die danach im Schnitt so zusammengefügt werden, dass nahtlose und fliessende Bewegungs- und Bildübergänge entstehen. In 2er Teams wird eine Umsetzung der ausgewählten Szenen erarbeitet, der Stil definiert, kreative Entscheide gefasst und getestet. Nach Recherchen von Locations, Wahl der Technik, Schaupielern/Freunde, Crewzusammensetzung, Verpflegung, Transport, Sonnenstand, usw. wird ein Drehplan erstellt. Es ist soweit - es kann gedreht werden.In der letzten Phase wird die Szene geschnitten und parallel dazu mit den Dozierenden besprochen. Daraus könnten sich Änderungen/Nachdreh ergeben. Dies ist eine grosse Herausforderung, denn es gibt keine Postproduktion im Sinne von VFX (Visual Effects), es soll über den Schnitt funktionieren.
ZIELSETZUNG
Die Studierenden lernen, so präzise wie möglich zu erfassen, was sie erzählen wollen und wie dies durch persönlichen Ausdruck gelingen kann.
Sie durchlaufen alle Projektstadien (Idee, Entwicklung, Recherche, Storyboard, Planung, Stilfindung, Umsetzung, Schnitt, Präsentation, Reflexion, Dokumentation).
Jeder/jede Studierende entwickelt eine Idee für eine fiktionale und eine dokumentarische Szene.
Die Studierenden erlangen Kenntnisse von verschiedenen Methoden, um an die eigenen „inneren“ Geschichten und Bildwelten zu gelangen. Sie kennen Grundlagen von Bildaufbau/Komposition, Lichtführung, Kameraführung (Kamerabewegungen und deren Wirkung) und üben das Wording dazu ein.
Die Studierenden entwickeln ihre Projekte kleinen Teams und schärfen das Bewusstsein für genaue, umfassende und zeitgerechte Kommunikation.