Meine Arbeit mit dem vorläufigen Arbeitstitel „Die Bibliothek von Babel” verbindet die gleichnamige Kurzgeschichte von Jorge Luis Borges mit Illustrationen in einem Buch-Unikat. Dieses beschäftigt sich mit der Darstellung von literarischen Beschreibungen, wie auch mit philosophischen Themen, welche in der Geschichte von Borges zum Ausdruck kommen.
Meine Arbeit ist inspiriert von der oben genannten Kurzgeschichte. Hier beschreibt Borges eine umfassende Allegorie auf das Leben und das Universum anhand einer unendlichen Bibliothek, den Bibliothekaren die darin leben und den gesellschaftlichen, wie auch kulturellen Entwicklungen, welche an unsere Welt angelehnt sind. Zu meiner Inspiration gehören zudem Künstler und Illustratoren, welche sich im abstrakten und atmosphärischen Bereich der Darstellung bewegen. Zu meiner Inspiration gehören auch meine bereits bestehende Beschäftigung mit Bibliotheken und Wissensräumen in meinem Bachelorprojekt. Die literarischen Darstellungen der Orte, Gefühle und Atmosphären von Borges setze ich mit abstrakten, subtilen, zu dieser Welt passenden Illustrationen um.
Der Originaltext wird zudem, ähnlich der Originalaussage nicht chronologisch, sondern verstreut, als alternatives Storytelling, in die Arbeit mit eingebaut um ein ganzheitliches Verständnis oder Erlebnis der Geschichte zu erschaffen. Vor Allem das auf-den-Punkt-bringen von vielen Ideen in einer kurzen Zeit war eine grosse Herausforderung für mich. Ich habe auf der illustrativen wie auch auf der typografischen Ebene mehrheitlich experimentell gearbeitet. Einzelne Elemente habe ich zudem aus meinen bestehenden Arbeiten bei Camera Arts weiterverwertet. Ähnlich der philosophischen Themen, auf die in der Geschichte angespielt werden, soll nicht ein dramaturgischer Ablauf, sondern ein Durcheinander, ein Gedankengewirr und grösseres Bild der Geschichte (eine Metaebene und Referenzen an Borges) entstehen. Die Archivbox lässt zudem eine Assoziation mit einem privaten Fundstück aus der Bibliothek zu. Nach dem Abschluss des Moduls habe ich mich zusätzlich weiter auf einen Ablauf zum Thema „Der Mittelpunkt des Universums“ fokussiert. Hier habe ich die Einzelseiten neu kombiniert und in einer thematischen Dramaturgie zusammengefügt. Das Buch ist im A3 Format produziert, hat einen Seitenumfang von etwa 30 Seiten und ist ein Unikat. Illustriert wurde auf Papier und papierähnlichen Materialien, mit Tinte, Graphit und digitalen Experimenten mit Formen, Linien und Fotografien.
Text: Aurel Fischer