Aktuelle Lage in Gibraltar. Zwei Welten, unterschiedlicher könnten sie nicht sein, treffen unmittelbar aufeinander.
Meine Arbeit habe damit begonnen, dass ich Themen, die mich auch persönlich beschäftigen, weiter verfolgt habe. Ich hatte viele Themen, bei welchen ich mir eine Umsetzung hätte vorstellen können. Darunter eine sensorische Karte für Blinde oder eine Wegekarte der anderen Art (Krumme Wege, Holzwege etc.) sowie viele weitere. Meine eigentliche Umsetzung war meine letzte Idee. Der Wal, ist ein Tier, das mich fasziniert. Die Problematik von Gibraltar ist mir schon lange bekannt. Ich finde es unglaublich, dass in dieser Passage so viele Walarten vorkommen nebst einer Vielzahl von Frachtschiffen. Zunächst hatte ich großes Interesse an den Schiffswegen und der Problematik der Gefahren, die von den Schiffen ausgehen und die Wale bedrohen. Sie werden verdrängt und beim Luftholen angefahren. Die Informationen, welche sehr aktuell den Schiffsverkehr von Gibraltar dokumentierten, sind ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. Sie zeigen auf welche Schiffe sich dort befinden und geben zu verschiedenen Faktoren der Schiffe Auskunft: zB: Fahrgeschwindigkeit und Tiefgang. Durch meine Recherchen habe ich auch viele Informationen von der Wal- Auffangsstation „firmm“ erfahren. Bei meiner Arbeit zeige ich ohne Wertung die Informationen auf, sehr reduziert und kompakt. Die Arbeiten spielen mit der Sicht des Betrachters. Im Teil, in welchem es um das Land und die Schiffe geht, zeige ich die Ansicht von oben (also eine Art Kartografie) gehe immer näher an die Schiffe heran und wechsle dann in die Perspektive des Wales, also die Sicht von unten, was einen interessanten Wechsel ergibt. Bei meiner Umsetzung habe ich mit verschiedenen Medien gearbeitet. Im Wesentlichen war es eine Kombination von Linolschnitt und Aquarell und einer digitalen Umsetzung mit Photoshop. Da ich noch nie zuvor mit Linolschnitt gearbeitet habe, war es für mich eine schöne Erfahrung zu sehen, wie gut man digitale und analoge Umsetzungen verbinden kann. Im Verlauf meiner Arbeit hatte ich wenig Schwierigkeiten, allerdings musste ich vorab herausfinden, wie man aktuelle Schiffsdaten erfassen kann, welche ja permanent aktualisiert werden. Meine Arbeiten wurden bei der Präsentation als Bilder aufgehängt. Sie zeigten meine Arbeit auf einer räumlichen Ebene. Dazu habe ich die aktuellsten Schiffsdaten als Liste präsentiert, zusammen mit der Übersichtstafel der Meeressäuger. Mein Arbeitsbuch, welches ebenfalls dazu ausgelegt wurde, zeigt meinen Prozess. Dazu kommen die Auszüge meiner Recherche. Als Endprodukt habe ich ein kleines Büchlein gestaltet, das alle Daten, Informationen und Bilder beinhaltet und die Situation vor Ort zusammenfasst.
Text: Ninon Ammann