Zielsetzung
Die Teilnehmenden entwickeln körperbezogene Objekte/Wearables, die narrativ, inhaltlich funktional und zur nonverbalen Kommunikation dienen. Sie erhalten theoretisches Hintergrundwissen über uns begleitende Objekte und die Entwicklung von inhaltlich aufgeladenem Schmuck. In praktischen Workshops werden grundlegende handwerkliche Techniken der Metallbearbeitung kennengelernt. Der konzeptionelle Prozess wird begleitet und Inhalte werden kritisch hinterfragt. Es finden Inputs von Gastdozierenden aus dem Bereich der Kulturwissenschaft und der Praxis des Objekt- und Schmuckdesigns statt. Im Austausch zwischen Dozierenden und Teilnehmenden wird eine eigenständige Haltung zu tragbarem Objekt und Schmuck in einem zeitgenössischen Design- und Kunstkontext entwickelt.
Inhalt
Was will ich mit mir rumtragen? In einer zunehmend digitalen Welt können viele Funktionen und Bedürfnisse auch digital erfüllt werden, ohne physische Objekte zu benötigen. Dennoch haben physische Objekte nach wie vor einen Platz in unserem Leben, insbesondere in Bereichen, die die Sinne, die Emotionen und die kulturelle Identität betreffen. Kritisch soll hinterfragt werden, welche Rolle und Bedeutung Dinge und Objekte in unserer heutigen Welt für uns haben, ob und wenn ja, welche Sinne sie ansprechen, welche Anziehungskraft sie ausüben und wie sie unsere Beziehung beeinflussen zur materiellen Realität, unserer Existenz und zu anderen Menschen. Es geht um physisch erfahrbare Reize, Ergänzungen des Körpers durch bedeutende Objekte, Rituale, oder Werkzeuge der Kommunikation. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit persönlichen Reflexionen und Erzählungen, aber auch mit sozialen Beziehungen des kollektiven menschlichen Lebens. Sie erarbeiten ein individuelles Konzept zur Entwicklung eines tragbaren Objektes, welches spezifische Funktionen oder Bedürfnisse der Teilnehmenden abdeckt, und übersetzten diese ins Dreidimensionale. Durch eine prozessorientierte Herangehensweise werden neben dem Skizzieren von Ideen und der Herstellung von Modellen, Antworten in der Materialbearbeitung und in der Kombination von Materialien gesucht und dadurch Ideen weitergeführt. Zugelassen sind zusätzlich alle Materialien, zu welchen bereits Kenntnisse über deren Bearbeitungsmethoden vorhanden sind. Durch einen experimentellen Schaffungsprozess, bei dem Unvorhergesehenes zugelassen wird und durch die kontinuierliche Reflexion der Ergebnisse und des Erarbeiteten, bewegen sich die Teilnehmenden auf unbekanntes Terrain zu und finden individuelle und innovative Lösungen zur Umsetzung ihrer Ideen. In der Endphase erarbeiten die Teilnehmenden ein Präsentationskonzept, in dem Ihre Ergebnisse performativ ausgestellt werden.
Unterrichtssprache
Deutsch
Dozierende
Wiebke Meurer, Ilona Schwippel, Monica Gaspar, Guy Markowitsch
Bildcredit: Seth Papac, Tools for beating, 2009