Zielsetzung
Das Modul eröffnet den Teilnehmenden eine Einführung in die aktuellen Diskurse und zeitgenössische Kunstproduktion rund um die verschiedenen Funktions- und Artikulationsweisen des Kapitalismus, dessen Genealogien und möglichen Alternativen. Dafür erwerben die Studierenden Methoden der kritischen Analyse gegenwärtiger Verhältnisse sowie ethische und empathische Verhaltungsweisen. Differenzierungsfähigkeit in komplexen planetaren Situationen wird vermittelt und an wichtigen Texten und künstlerisch-gestalterischen Arbeiten der Kapitalismustheorie und -kritik angewendet. Davon ausgehend entwickeln die Teilnehmenden in transdispziplinären Gruppen gestalterische Arbeiten zu einem damit verbundenen, gesellschaftlichen Thema, welche am Ende des Moduls gemeinsam diskutiert werden.
Inhalt
Die für viele ruinösen planetaren Zustände, die sich durch Pandemien, Kriege, Ernährungsunsicherheit sowie Dürren, Hitze, Überschwemmungen und Wirbelstürme aller Arten gerade noch verstärken, sind grossteils immanente Funktionen einer kapitalistischen Welt. Hunger, Ausbeutung, Diversitätsverlust und Diskriminierung kommen nicht von irgendwoher, oder sind «von Natur aus gegeben», sondern wurden und werden im Rahmen kapitalistischer Denk- und Verhaltungsweisen (mit)hervorgebracht.
Im Modul werden wir diese verschiedenen Funktions- und Artikulationsweisen des Kapitalismus anschauen und analysieren, dabei einen Fokus auf seine neoliberale Spielweise legen, und die Diskussion darüber, was das Kapitalistische eigentlich ist, nicht aus den Augen verlieren. Gleichzeitig werden wir uns aber auch Brüchen, Verstecken, Alternativen und anderen (möglichen) Lebensweisen widmen.
Zu Beginn des Moduls wird es abwechselnd einführende Inputs, gemeinsames Lesen von relevanten Textausschnitten und Screenings geben. Dieser erste Teil wird als Gerüst dienen, von dem aus dann Fäden in Richtung der Arbeiten der Studierenden gesponnen werden. In diesem zweiten Teil entwickeln die Teilnehmenden in festeren oder loseren Gruppen eine künstlerisch-gestalterische Arbeit zu einem gesellschaftlichen Thema, in dem etwas Kapitalismusspezifisches, -analytisches, -alternatives zentral ist. Am Ende des Moduls werden wir die Erkenntnisse aus den Arbeitsprozessen gemeinsam reflektieren und diskutieren sowie gegebenenfalls für andere zugänglich machen.
Unterrichtssprache
Deutsch
Dozierende
Max Heinrich, Caroline Ann Baur, Marwa Arsanios, Riikka Tauriainen, Sami Khatib