Inhalt
Dokumentarfilme können inszenierte Szenen (Reenactments) oder beobachtende Szenen von realen Ereignissen enthalten. Inszenierte Szenen kann man im Vorfeld vorbereiten. Ereignisse, die real stattfinden und dokumentiert werden sollen, müssen in Echtzeit gedreht werden. Das erfordert schnelle Entscheide von Regie und Kameraperson, aber auch gute Vorbereitung, um die Aufnahmen stilsicher und schnittfähig aufzunehmen.
Die Studierenden durchlaufen alle Projektstadien (Idee, Entwicklung, Recherche, Stilfindung, Découpage, Storyboard, Planung, Umsetzung, Schnitt, Präsentation, Reflexion, Dokumentation). Folgende Prozessschritte werden erarbeitet:
- Methoden zur Stilfindung werden vorgestellt, geübt und getestet
- In Teams wird eine fiktionale Geschichte entwickelt. Dabei werden Szenen aus der Story erarbeitet, der Stil definiert, kreative Entscheide gefasst und getestet.
- Ein Drehplan wird erstellt: nach Recherchen von Locations, Wahl der Technik, Schauspielern/Freunden, Crewzusammensetzung, Verpflegung, Transport usw. Die Szene wird geschnitten. Es gibt keine Postproduktion im Sinne von VFX (Visual Effects).
Zielsetzung
Die Art einer Découpage (Découpage = Szenische Auflösung) ist direkt abhängig vom gewählten Erzählstil. Die Studierenden erarbeiten sich die Grundlage für die klassische Découpage von Szenen, wie sie im Dokumentarfilm, im Animationsfilm und im Spielfilm verwendet werden.
Die Studierenden erschaffen sich eine Basis in Bildaufbau/Komposition, Lichtführung, Kameraführung (Kamerabewegungen und deren Wirkung) und kennen das entsprechende Wording.
Verschiedene Methoden zur Kreation eigener Bildwelten und Geschichten werden besprochen und angewendet.
Sie verstehen das Filmemachen als intensive Zusammenarbeit in der Gruppe.
Dozierende
Helena Vagnières (MV, Kamerafrau Dokumentarfilm), Markus Huersch (Kameramann Dok-, Spiel- und Werbefilm), Hans Peter Gutjahr (Sound), Gäste (Spielfilmregisseurin und Storyboarder)
Helena Vagnières ist Kamerafrau und hat seit 1996 an zahlreichen schweizer Filmproduktionen mitgewirkt. Bekannt wurde sie durch Filme wie Yaloms Anleitung zum Glücklichsein, Homeland und Motor Nasch. An der HSLU Design&Kunst ist sie als Dozentin im Bereich Film tätig.
Markus Huersch arbeitet als Chef-Kameramann auf Spiel-, Dokumentar- und Werbefilmen. Er studierte die Fachbereiche Kamera und Drehbuch an der International Film School in London. Seit 2012 ist er auch als Drehbuchautor und Kamera-Regisseur tätig.