Die Arbeit zeigt die traumartige Auseinandersetzung mit den alltäglichen Eindrücken des Lebens. Diese Eindrücke lassen in uns die fiktive Traumwelt entstehen. Die Grenze zur Realität verschwimmt. Wir treten ein in eine neue Welt, welche uns oft fremd erscheint. Wir können die Dinge nicht mehr im Kontext einordnen. Es fällt uns schwer, die Zusammenhänge der Elemente zu erkennen. Wir sind in einem sehr emotionalen Zustand, wenn wir träumen. Unterbewusstes taucht auf und nimmt die Welt des Traumes ein. Emotionen wie Angst, Ärger oder Lust spielen eine wichtige Rolle. Wir sind dem Traum ausgeliefert. Er konfrontiert uns mit uns selbst. Die Abgründe des „Ichs“ werden sichtbar. Dunkle unterbewusste Welten treten ans Licht. Die dargestellte Szenerie setzt sich einerseits zusammen aus alltäglichen Ereignissen meines Lebens. Stets hatte ich mein Skizzenbuch dabei, in dem ich versuchte, Momente einzufangen. Mal war es eine Person, welche ich porträtierte, dann eine architektonische Situation, oder ein sonstiger alltäglicher Augenblick. Oftmals werden ganz nebensächliche Dinge thematisiert, wie etwa eine Wasserflasche oder die Struktur des Getränkes in einem Glas. Die Collage wird zum Tagebuch, welches Einblick in mein Leben erlaubt. Es reflektiert die erlebten Augenblicke.
Auf der anderen Seite sind fotografische Bilder eingearbeitet. Sie schaffen eine weitere Ebene der Realitätswahrnehmung, welche auch in unseren Träumen gegenwärtig ist. Oftmals ist die Realität im Traum der Wirklichkeit überlegen. Und im nächsten Augenblick merken wir, dass wir dieser falschen Realität auf den Leim gegangen sind.
Gestartet habe ich dieses Modul mit schwarzweissen Zeichnungen. Im Prozess experimentierte ich dann auch mit Fotocollagen. Schlussendlich entstanden ist eine Mischform verschiedener Techniken. Ich empfand es als anregend, verschiedene Stile miteinander zu kombinieren. Nebst dem grossen Bild, sind im Workload Siebdrucke entstanden. Diese zeigen einerseits zusammengestellte Zeichnungen oder auch Ausschnitte des grossen Bildes.
Text: Tobias Bolliger