Der Luzerner Liedermacher und Dichter Hans Roelli (1889-1962) wurde in Willisau geboren und wuchs in Zürich auf. Er arbeitete als Zusenn, Skilehrer und Kurdirektor. Seiner Berufung als Dichter und Sänger konnte er sich erst ab 1940 vollumfänglich widmen.
Hans Roellis geschichtliche Bedeutung über die schweizerischen Landesgrenzen hinaus fusst auf seiner volkstümlichen Ausstrahlung als einer der Urväter für spätere Liedermacher. Er hat im Kreise der Wandervögel, Berthold Brecht und Hanns In der Gand das Verfertigen und Vortragen von Liedern im Volkston zur Gitarre anfangs des 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Bei seinen über 1000 Liedern verschmelzen Wort und Weise – wie er es nennt – zu einer Aussage. Andere musikalische Formen verwendet er nicht.
Seine Gitarrenbegleitung wird später zum exakt notierten Lautensatz. Allerdings blieb der Sänger seiner Lieder als Autodidakt – bewusst oder unbewusst – zeitlebens der Notenschrift unkundig. Die Verschriftlichung haben befreundete Musiker für ihn vorgenommen.
Leicht vergisst man, dass uns Hans Roelli nebst seinen Liedern ein umfangreiches Oeuvre an dichterischer Prosa und Lyrik hinterlassen hat.
Nahezu vollständig findet sich das gedruckte Werk zusammen mit der dazugehörigen Sekundärliteratur als Sammlung in der Musikbibliothek vereint.
Heinz Rellstab