INHALT
Unter Verwendung der Methode der Ästhetischen Forschung werden verschiedene Zugänge zu Emmenbrücke verfolgt. Mittels unterschiedlichster Arbeitsmethoden werden die Themenfelder recherchiert, um dann nach einer Auslegung und Analyse der Ergebnisse auf ein bestimmtes, ortsspezifisches Thema zu fokussieren.
Es geht darum, ein Bewusstsein für Emmenbrücke und seine Umgebung zu entwickeln und eine neue/andere Sicht auf den Ort und seine Menschen zu gewinnen. Mittels Kennenlernen von Codes, Strukturen, Phänomenen, Ereignissen, Menschen und ihren Communities analysieren und erfassen die Studierenden in Einzel- oder Teamarbeit unter Einsatz verschiedener Medien Alltagspraxen und spüren Experten des Alltags auf. Nach einleitenden Praxisübungen zu den Themen Beobachten und Sammeln im urbanen Agglomerationsraum wird die theoretische und methodische Grundlage für die eigene Projektarbeit mit freier Wahl der Medien geschaffen.
Im weiteren gibt es eine Einführung in die Erstellung und Unterhaltung eines Blogs als fortlaufendes Dokumentations- und Präsentationsmedium. In diesem Blog reflektieren die Studierenden ihren persönlichen Arbeitsprozess und machen ihn schriftlich und visuell nachvollziehbar und sichtbar.
Die Prozessarbeit wird durch Zwischenpräsentationen im Plenum und individuelle Arbeitsgespräche begleitet und entwickelt. Die letzte Modulwoche dient der Aufbereitung der praktischen Arbeit resp. der individuellen Themenblogs für die Ausstellung. Die Selbststudienzeit ist für die Erstellung der digitalen Enzyklopädie durch ihre begriffliche Verlinkung mit den einzelnen Themenblogs reserviert. Ausserdem erstellen die Studierenden eine Dokumentation und Reflexion ihres Arbeitsprozesses.
ZIELSETZUNG
Die Studierenden sind im Stande, einen künstlerisch-gestalterischen Beitrag für die (hochschul-) öffentliche Website «Enzyklopädie Emmenbrücke» zu erstellen. Sie sind fähig, sich auf einen ortsbezogenen Themenkomplex zu fokussieren und die inhaltliche Auseinandersetzung künstlerisch-gestalterisch umzusetzen. Dabei orientieren sie sich einerseits an der alphabetischen Grundstruktur einer Enzyklopädie (Begriffe mit den Buchstaben I-Q) und andererseits an den Inhalten eines prozessorientierten Themenblogs.
Sie kennen die Methode der Ästhetischen Forschung (in Anlehnung an Helga Kempf-Jansen) und erstellen eine Sammlung von Recherche-Material aus den 4 Forschungfeldern:
- Alltagserfahrungen
- aktuelle Referenzprojekte aus Kunst und Design
- Bezugswissenschaften und
- der eigenen künstlerisch-gestalterischen Praxis
Die Studierenden verstehen es, einen Blog zu erstellen und ihn für die Reflexion ihres Arbeitsprozesses, als Dokumentations- und Präsentationsmedium zu nutzen. Die Studierenden erhalten durch den inter- und transdisziplinären Austausch einen erweiterten Zugang zu Emmenbrücke.
DOZIERENDE
Eva-Maria Würth (MV), Jean-Pierre Grüter, Lukas Einsele, Lena Eriksson
Eva-Maria Würth ist bildende Künstlerin und arbeitet unter dem Namen Interpixel zusammen mit Philippe Sablonier. Sie thematisieren gesellschaftliche und politische Phänomene mit Mitteln der bildenden Kunst. Ihre Methoden orientieren sich an der Produktion sozialer Kommunikation in Form von Interventionen. Eva-Maria Würth lehrt im Studiengang Kunst & Vermittlung an der Hochschule Luzern und ist Kantonsrätin des Kantons Zürich.
Jean-Pierre Güter hat nach seiner Ausbildung zum Lehrer für Bildnerisches Gestalten am Royal College of Art in London den Master in Fotografie absolviert. Seit 1991 arbeitet er als freischaffender Fotograf in Luzern mit den Schwerpunkten: Architektur und Landschaft, sozialdokumentarische Studien, Portrait. Aus seiner Tätigkeit als Fotograf sind mehrere Ausstellungen und Publikationen entstanden. Er ist Kursleiter und Dozent für Fotografie und digitale Bildbearbeitung an der PHZ im Bereich Weiterbildung und Zusatzausbildungen. Seit 2008 ist er Mitglied der Leitung des Masterstudiengangs für Kunst an der Hochschule Luzern - Design & Kunst.
Lukas Einsele ist bildender Künstler und Fotograf und setzt sich in seinen Projekten mit militärischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Problemstellungen auseinander. Er unterrichtet Photogaphy&Art im Studiengang Camera Arts an der HSLU.
Lena Eriksson absolvierte 2012 den Master of Arts in Fine Arts, Major Art Teaching, Art in Public Spheres, an der HSLU D&K. Von 1999 bis 2003 ist sie aktives Mitglied im Vorstand des Kaskadenkondensators, wo sie das Gästeatelier betreut. Während dieser Zeit ist sie an verschiedenen Projekten beteiligt: «Liebe, Geld, Abenteuer – ein Galeriespiel», «Galerie Helga Broll», «Weder verwandt noch verschwägert», «Artists on the Road». 2004 bis 2009 leitet Eriksson den Kunstraum «Lodypop» in Basel. Hier entstehen die Formate «Ferien», «Kap», «das Schaufenster», «das Videoschaufenster 7/Eleven». Seit 2007 publiziert sie Zeichnungen in verschiedenen Medien, unter anderem regelmässig im Feuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung». Seit 2010 ist sie Mitherausgeberin des Internet-Magazins «Neuland». Ihre künstlerisch Arbeit schlägt sich vor allem in Zeichnung, Video, Installation, Performance und Internet-Projekten nieder. Immer wieder arbeitet sie mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern zusammen (zum Beispiel in dem Internet-Projekt «Monday to Monday», gemeinsam mit Varsha Nair).