Dozierende: Marianne Halter, Marie-Louise Nigg, Doris Kurzmeyer und Gäste
INHALT
Trash, Kitsch, Pop und Camp gehören in der heutigen Kunst- und Designpraxis (wieder) selbstverständlich zur gängigen Ästhetik. Einersetis spiegeln sie legitime, oft aber geheime menschliche Sehnsüchte. Andererseits stellen sich dabei immer wieder spannende Fragen nach den Grenzen des guten Geschmacks, nach dem schönen oder falschen Schein und der Authentizität der Arbeiten – gerade auch in einer Zeit der schnellen Wiederverwertbarkeit.
Die Einführung in den Kurs erfolgt durch Übungen, wobei die Studierenden ihr eigenes ästhetisches Empfinden praktisch-spielerisch befragen und methodische Möglichkeiten der Kontext- und Grenzverschiebung erproben. Dieser Einstieg wird von theoretischen Inputs und gemeinsamen Analysen von Beispielen begleitet: Die Begriffe "Trash", "Kitsch", "Camp" werden vorgestellt und anhand von Beispielen aus dem Alltag, aus Design, Kunst und Film – vom Gartenzwerg über Kitsch- und Abfall-Kunst bis hin zu B-Movies u.a. – diskutiert. Zu einzelnen Themenschwerpunkten sind Gastreferate (u.a. zum Trashfilm) bzw. Atelier- oder Theaterbesuche eingeplant.
Umsetzung: Durch das Befragen der eigenen Geschmacksgrenzen eröffnet sich ein interessantes Spannungsfeld, aus dem heraus ein konkretes persönliches Projekt entwickelt wird. Die Begegnung und Auseinandersetzung mit GestalterInnen und Kunstwerken sowie die eigene/gemeinsame Reflexion von ästhetischen Begriffen und Praktiken bilden dafür den Hintergrund.
Das Medium für die Umsetzung ist frei wählbar – von Objektdesign über Malerei bis hin zu Video und installativen Arbeiten; technische Unterstützung erhalten die Studierenden von den Dozierenden, von Gästen und in den Skills-Modulen.
Präsentation, Reflexion und Dokumentation des eigenen Projekts am Schluss des Moduls.
ZIELSETZUNG
Sensibilität für die komplexe kulturelle Bedeutung von Geschmacksfragen und ihr Zusammenspiel mit ästhetischen, sozialen und ethischen Fragen.
Die Studierenden sind in der Lage, die eigene Erfahrung bzw. ihre Praxis mit unterschiedlichen gestalterisch-künstlerischen wie medialen Mitteln rund um das Thema Trash und Kitsch immer wieder zu hinterfragen und so die Grenzen des guten Geschmacks in der eigenen Arbeit auszuloten.
Entwicklung eines eigenen Projektes in frei gewähltem Medium.
Bild auf Übersichtsseite Modulangebot 2015: Zoé Müller (Ausschnitt)