Das Strömungslabor der Forschungsgruppe Bioenergie verfügt über eine Messeinrichtung zur zwei- und dreidimensionalen Messung von Strömungen in Gasen oder Flüssigkeiten. Der Strömung werden dazu feine Tröpfchen oder Partikel zugegeben. Diese Tracer werden mit einer starken Laserlichtquelle in einer Messebene in zwei sehr kurz aufeinanderfolgenden Zeitabständen beleuchtet (Laserimpuls 140 MJ in 8 ns). Die Tracer werden mit einer oder zwei Hochgeschwindigkeitskameras aufgenommen, wobei der Zeitabstand zwischen zwei Aufnahmen ab 150 Nanosekunden gewählt werden kann. Durch Kenntnis von Ort und Zeit können die Richtung und Geschwindigkeit der Tracer exakt bestimmt werden. Mit einer Kamera kann die Strömung zweidimensional erfasst werden, während der Einsatz von zwei Kameras aus unterschiedlichen Richtungen eine dreidimensionale Messung ermöglicht. Durch Messung der lokalen Partikelkonzentration können zudem Mischvorgänge beschrieben werden, die in der Verbrennung und in verfahrenstechnischen Prozessen entscheidend sind.
Die Versuchseinrichtung wird genutzt, um technische Prozesse wie zum Beispiel Feuerungen, Elektroabscheider oder auch Geschirrspüler strömungstechnisch zu optimieren. Zur Fabrikation komplexer dreidimensionaler Modelle wird Rapid Thermal Prototyping mit 3 D-Druckern eingesetzt und mit Aluminium und Plexiglas verbunden. Die Modelle bilden reale Anlagen je nach Anwendung in einem Massstab von etwa 1:1 bis 1:50 ab. Untersuchungen am Modell dienen zur direkten Optimierung sowie zur Validierung von numerischen Strömungsberechnungen mittels Computational Fluid Dynamics (CFD).
Das Strömungslabor wird im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten genutzt und steht auch für Dienstleistungsaufträge zur Verfügung.