Zuerst zu euch persönlich: Welche Hashtags beschreiben euch am besten?
#datascienceforsocialgood #fightmalaria
Falls ihr mögt: Erzählt uns mehr zu den Hashtags.
Wir haben uns entschlossen mind. zwei Tage pro Woche für #datascienceforsocialgood zu investieren, da es uns die Möglichkeit bietet, unsere Data Science Skills für einen guten Zweck einzusetzen. Zusätzlich haben wir so die Möglichkeit, uns interessanten Problemen zu widmen, für die wir in unserem regulären Job keine Zeit haben.
Nun zu eurer beruflichen Tätigkeit: Was macht ihr bei Malatec?
Unser Ziel ist es, einen Prototyp für die automatischen Malaria-Detektion mittels eines 3D gedruckten Mikroskops in Kombination mit einem Object-Detection Modell zu erstellen. Die Tätigkeiten, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind divers. Einerseits stehen wir in einem regelmässigen Austausch mit unserem wissenschaftlichen Beirat (Dr. Stefan Jaeger) am US-amerikanischen National Institute of Health (NIH), welcher eine kleine Forschungsgruppe betreut, die an einem ähnlichen Problem arbeitet. Auch weitere Spezialisten (Prof. Dr. Adrian Hehl) vom Institut für Parasitologie der Universität Zürich stehen uns mit grossem Fachwissen als Beirat zur Seite. Andererseits modifizieren wir unser Mikroskop und tüfteln an den besten Object-Detection-Pipelines.
Was habt ihr davor gemacht und weshalb seid ihr Teil von Malatec geworden?
Ein Mitglied von unserem Team hat sich vor dem Studium an der HSLU beim Internationalen Roten Kreuz engagiert. Durch ihn sind wir auf dieses Thema aufmerksam geworden. Im Studium hat sich bei einigen herauskristallisiert, dass sie gerne ihre Zeit einem globalen Problem widmen möchten. In unserem Team haben wir eine grosse Diversität. Zu den Ausbildungen gehören Lehre als Kunststofftechnologe, kaufmännische Lehre, Informatiker Lehre, Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen, Bachelor in International Management, Master in International und European Relations, Bachelor in Business Administration, Bachelor in Informatik. Die Jobs sind bereits zu viele, um sie hier aufzählen zu können ;-).
Erzählt uns, was das Aufregendste ist in eurem Job.
Mit den führenden Experten zu sprechen, die bereits über Jahrzehnte an der Problematik von Tropenkrankheiten arbeiten und forschen. Es ist sehr inspirierend zu sehen, wie Spezialisten mit viel Wissen uns helfen und dieses Wissen teilen wollen.
Welche Data Scientist Fähigkeiten sind in eurem Job besonders gefragt?
Im technischen Bereich sind vor allem Wissen im Bereich von Image Recognition, Data Pipelines, Git, Python (pandas, CV2, numpy) und TensorFlow sehr hilfreich. Sowie die Business Skills, um sich sinnvoll in den Prozess mit verschiedenen Research Instituten und internationalen Organisation einbringen und seine Idee pitchen zu können. Viele Soft Skills sind auch notwendig, um mit Spezialisten und Partner arbeiten zu können und sich mit eben diesen auszutauschen.
Bezeichnet ihr euch selbst eher als Techies, als Analyse-Freaks, als kreative Genies, als Management Superheros oder als geniale Allrounder?
Unser Ziel ist es, alle Fähigkeiten in einem Team abdecken zu können. Einzelne Skills sind wertvoll, das Wichtigste ist wohl ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen Talente und viel Durchhaltewille, um auch in schwierigen Zeiten als Team mit viel Herzblut an der Herausforderung zu arbeiten.
Was hat euch während des Studiums MSc in Applied Information and Data Science am meisten gepackt?
Gepackt hat uns das Handwerk. Mit Handwerk meinen wir das Programmieren, das Aufsetzen von Data Pipelines, Modelle zu erstellen und zu optimieren sowie bereits erarbeitete Lösungen verstehen zu können. Wir haben nun die Möglichkeit mit diesem Handwerk etwas Gutes für die globale Entwicklung zu tun.
Was sind aktuell die grössten Herausforderungen in eurem Job?
Eine grosse Herausforderung ist, uns sinnvoll in die bereits bestehenden Prozesse und Strukturen einzubringen. Dazu kommt ein komplexes Problem, wie die Malaria-Diagnose in den verschiedenen Regionen in Subsahara Afrika, zu verstehen und mit einem strukturierten Ansatz zur Lösung beitragen zu können. Da wir alle keinen medizinischen Hintergrund haben, müssen wir uns auf unseren wissenschaftlichen Beirat verlassen, ohne jedoch die technischen, praktischen, kulturellen, infrastrukturellen Limitationen aus dem Auge zu verlieren. Eine der grössten zukünftigen Hürden ist die Zulassung für ein medizinisches Diagnostik-Produkt zu beantragen. Diese Zulassung scheint notwendig, um unsere Lösung für die medizinische Behandlung einsetzen zu können.
Welchen Ratschlag würdet ihr Personen geben, die denselben Job starten?
Collect some karma-points und komm zu uns. Wenn du motiviert bist und mindestens einen Tag die Woche Zeit hast, dann hilf uns und arbeite an einem Global Development Goal. Lohn können wir uns leider keinen auszahlen, aber nicht alle brauchen ein Vermögen wie Bill Gates, um die Welt positiv verändern zu können ;-).
Und nun zum Schluss: Welchen neuen Hashtag strebt ihr 2021 an?
#prototypebuilt #fundingrecieved #karmapoints
Herzlichen Dank dem Malatec-Team für das aufschlussreiche Interview und die sehr interessanten Einblicke in Ihr Projekt und Ihre Arbeit! Mehr Infos und Erläuterungen zum Projekt finden Sie auch hier bei uns im Malatec Blogbeitrag.