Zuerst zu dir persönlich: Welche Hashtags beschreiben dich am besten?
#neugierig, #offen und #akribisch.
Wenn ich mich in drei Worten beschreiben müsste, wären es wahrscheinlich diese Hashtags. Neugierig, weil ich immer auf der Suche nach neuen Ideen und Herausforderungen bin – ich liebe es einfach, immer wieder etwas Neues zu entdecken. Offen, weil ich gerne mit Menschen und neuen Aufgaben interagiere und mich als zugänglich bezeichnen würde. Akribisch? Nun, wenn ich etwas anpacke, dann richtig. Man könnte es auch eine liebevolle “Besessenheit” von exzellenten Ergebnissen nennen. Wer will schon halbe Sachen machen?
Erzähl uns mehr über die Hashtags.
Neugier ist für mich der Treibstoff für meine Arbeit, oder war es im Studium. Egal ob es sich um eine neue Technologie oder eine ganz andere Sichtweise auf ein Problem handelt, ich möchte es verstehen, durchdringen und anwenden. Offenheit ist der Schlüssel, denn sowohl im Studium als auch im Berufsalltag habe ich mit vielen unterschiedlichen Menschen, Sichtweisen und Herausforderungen zu tun, was ich sehr schätze. Da braucht es eine gewisse Offenheit, um verschiedene Perspektiven einnehmen zu können. Und dann ist da noch die Akribie: Wenn ich mich einer Aufgabe widme, gibt es eigentlich kein “Das reicht”. Ich gehe gerne ins Detail und ja, das bedeutet manchmal auch, dass ich mich mit Leidenschaft in Projekte vertiefe. Ich glaube, das war manchmal auch ein bisschen zum Leidwesen meiner Mitstudierenden…
Nun zu deiner beruflichen Tätigkeit: Was machst du bei Swisscom Data & AI Consulting?
Aktuell bin ich als Principal Data & AI Consultant bei Swisscom tätig. Das umfasst eigentlich das ganze Spektrum – von der Strategie über die Architektur- und Lösungskonzeption bis hin zur Implementierung von Plattformen und Lösungen im Bereich Data & AI für Kund:innen im Enterprise-Segment. Also konkret kann das die konzeptionelle Erarbeitung einer Datenarchitektur oder Datenplattform sein, die Entwicklung eines Data Warehouses oder Data Lakes, die Implementierung eines ML-Modells oder die Erarbeitung einer Datenstrategie. Natürlich immer mit den Kund:innen im Fokus. Darüber hinaus gehören alle vertrieblichen Tätigkeiten, Managementaufgaben und ein Beitrag zur Strategiedefinition für das Team dazu.
Was hast du vorher gemacht und warum bist du zu Swisscom Data & AI Consulting gekommen?
Mein Weg in den Bereich Data Science war, sagen wir mal, nicht wirklich geplant. Ursprünglich war ich im Systems Engineering tätig und dann... bin ich vor zwölf Jahren irgendwie in die Welt der Daten “reingerutscht”. Es war wie eine Entdeckung, dass man mit einfachen 0 und 1 so unglaubliche Dinge anstellen kann. Diese Faszination hat mich nicht mehr losgelassen und ich wusste sofort: Das ist es! Hier will ich weiter forschen, lernen und mich einbringen.
Was ist das Spannendste an deiner Arbeit?
Es ist die Vielfalt! Egal ob ich mit Kund:innen in Workshops Lösungen entwickle oder mich technisch in ein Problem vertiefe, es wird nie langweilig. Natürlich geniesse ich als Techie besonders den Moment, wenn eine komplexe Lösung sauber funktioniert und einen Mehrwert generiert. Aber auch die Gespräche und Interaktionen mit Kund:innen sind extrem spannend. Manchmal fühle ich mich als “Dolmetscher” zwischen dem technisch Möglichen und dem, was die Kund:innen wirklich brauchen. Und genau diese Gratwanderung macht den Reiz aus. Letztlich die Erarbeitung einer technischen Lösung mit den Kund:innen und die anschliessende Entwicklungsarbeit.
Welche Data-Scientist-Fähigkeiten sind in deinem Job besonders gefragt?
Grundsätzlich braucht man bei uns die Fähigkeit, komplexe Probleme und Anforderungen zu analysieren und eine Lösung zu finden, die technisch sauber und gleichzeitig für die Kund:innen verständlich und kosteneffizient ist. Natürlich brauchst du dafür eine fundierte und solide technische Expertise – aber genauso wichtig ist die Fähigkeit zu kommunizieren und Anforderungen richtig einordnen und interpretieren zu können. Oft ist nicht die Technik oder das Modell selbst die Herausforderung, sondern die Brücke zwischen den Kund:innen und den Anforderungen zu schlagen. Das ist die eigentliche Kunst – und das macht den Job so spannend.
Siehst du dich eher als Techie, als Analyse-Freak, als kreatives Genie, als Management-Superheld oder als genialen Allrounder?
Ich würde sagen, dass mein Herz eindeutig für die Technik schlägt – ich bin also definitiv ein Techie. Das heisst aber nicht, dass ich mich auf einen Bereich beschränke. Projektmanagement, Workshops leiten, Vorträge halten – das alles macht mir viel Freude. Manchmal bin ich der Techie im stillen Kämmerlein, der sich in den Code vertieft, dann wieder der Allrounder, der sich an vorderster Front engagiert. Vielleicht bin ich so etwas wie ein “Techie mit Management-Upgrade”, wenn man es humorvoll ausdrücken will.
Was hat dich an deinem Studium (MSc in Applied Information and Data Science) am meisten fasziniert?
Für mich als Technikliebhaber waren es natürlich die fortgeschrittenen analytischen Fächer wie Deep Learning und Natural Language Processing, die mich am meisten begeistert haben. Aber das Studium hatte noch eine weitere, unerwartete Faszination: die Vielfalt der Menschen mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Jeder brachte einen anderen Hintergrund und eine andere Perspektive mit – das hat unsere Projekte enorm bereichert. Diese Mischung aus technischen Herausforderungen und menschlicher Zusammenarbeit war für mich der perfekte Nährboden, um sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen.
Was sind derzeit die grössten Herausforderungen in deinem Job?
Oh, wo soll ich da anfangen? Eine der grössten Herausforderungen ist sicherlich die ständige Weiterentwicklung im Technologiebereich. Kaum hat man sich in eine neue Plattform eingearbeitet, gibt es schon wieder eine innovative Entwicklung, die man auf dem Radar haben muss. Aber auch die Dynamik im Kundenumfeld – jedes Projekt bringt neue Anforderungen, Erwartungen und manchmal auch Überraschungen mit sich. Und dann ist da natürlich das Team: Wie fördern wir unsere Juniors, wie integrieren wir sie und wie behalten wir die Zukunft im Blick? Manchmal fühlt es sich wie das Jonglieren mit zehn Bällen gleichzeitig an. Aber das macht es auch so interessant.
Welchen Rat würdest du jemandem geben, der dasselbe machen will wie du?
Wenn du im Bereich Data & AI durchstarten willst, reicht es nicht, nur die Theorie zu kennen. Du musst auf den Platz gehen, den Ball annehmen und das Tor schiessen! Wir sagen oft: “Wir spielen dir den Ball zu, aber das Tor musst du selbst schiessen.” Das bedeutet, du brauchst Neugierde, Eigeninitiative und vor allem Begeisterung. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon und wenn du nicht voller Elan dabei bist, wird es schwierig, mitzuhalten. Aber keine Sorge, es lohnt sich – jeder Meter.
Und nun zum Schluss: Welchen neuen Hashtag strebst du für die Zukunft an?
Es gibt definitiv einen Hashtag, der mir schon länger durch den Kopf schwirrt: #research. Ich habe so viel Spass daran, neue Dinge zu entdecken und zu erforschen, dass ich mittlerweile darüber nachdenke, eine Promotion in Angriff zu nehmen. Natürlich wird es sicher eine Herausforderung, Arbeit und Forschung unter einen Hut zu bringen, aber genau das reizt mich. Wer weiss – vielleicht schreibe ich bald nicht nur Code, sondern auch Papers! Man muss schliesslich immer nach neuen Sternen greifen, oder?
Wir danken Tim Giger für sein Engagement und die Zeit, die er sich genommen hat, um diese wertvollen Einblicke mit uns zu teilen.