Zuerst zu dir persönlich: Welche Hashtags beschreiben dich am besten?
#familienmensch, #tüftler, #wandern, #reisen, #musikundfilm, #ehrgeizig, #zielstrebig, #hilfsbereit
Falls du magst: Erzähl uns mehr zu den Hashtags.
Die Familie hat in meinem Leben schon immer eine sehr wichtige Rolle gespielt. Wie man sich vorstellen kann, ist mit der Geburt meines Sohnes vergangenen Sommer die Familie noch mehr ins Zentrum gerückt. In diesem Kreis verbringe ich den grössten Teil meiner Freizeit. Jetzt, da die Tage wieder länger und wärmer werden, zieht es mich vermehrt nach draussen, wo ich oft beim Wandern oder hin und wieder auch beim Biken anzutreffen bin. Macht mich das Wetter vorübergehend zum Stubenhocker, so fröne ich gerne meiner Leidenschaft für Film und Musik. Oder aber ich tüftle an meiner Heimelektronik, meinem PC oder schraube an meinen Modellautos, deren Faszination mich seit Kindesjahren nicht losgelassen hat. All das habe ich seit ich mich erinnere immer mit einem gewissen Ehrgeiz getan. Dieser Grundhaltung habe ich die Erreichung vieler meiner Ziele, sei es privat oder beruflich, zu verdanken.
Nun zu deiner beruflichen Tätigkeit: Was machst du bei der Valiant Bank AG?
Ich bin Teil des Competence Center Data & Analytics und beschäftige mich hauptsächlich mit den Prozessen, welche die Daten von den Quell- bis zu den Zielsystemen durchlaufen. Bei diesen Daten handelt es sich in den meisten Fällen um Daten von bankinternen Systemen, welche aggregiert und oder angereichert werden sollen, um sie schliesslich in einem Report sinnvoll darstellen zu können. Einerseits konfiguriere ich neue solche Ladeprozesse, andererseits bin ich auch für deren Betrieb und Monitoring zuständig. Zu meinen Aufgaben zählt auch die Erstellung und Weiterentwicklung von Reports für das Management oder auch die Kundenberater der Bank. Zudem helfen wir als Team mit, das Thema Data Science in der Bank weiter zu etablieren, indem wir eine möglichst breite und qualitativ gute Datengrundlage schaffen, die Mitarbeiter im Umgang mit den analytischen Tools unterstützen und für den breiteren Einsatz ebendieser Tools werben.
Was hast du davor gemacht und weshalb bist du Teil der Valiant Bank AG geworden?
Bevor ich bei der Valiant Bank AG begonnen habe, war ich über 4 Jahre als IT-Architekt für RUAG in Bern tätig. Durch meine damaligen Aufgaben habe ich mein Interesse für Daten entdeckt. So war ein grosser Teil meines Pensums für die Betreuung eines Repository für Architekturdaten vorgesehen, wobei ich viel über Datenbanken und den Umgang mit Daten lernte. Mit der Zeit wollte ich mich unbedingt mehr in diese Richtung entwickeln und habe in einem ersten Schritt nach passenden Ausbildungsmöglichkeiten gesucht, was mich schliesslich zum Studium in Applied Information and Data Science an der Hochschule Luzern gebracht hat. Im Verlaufe dieses Studiums war es dann für mich an der Zeit, nach einer neuen Herausforderung zu suchen, um das Erlernte auch in die Tat umsetzen zu können. Eine Kommilitonin an der Hochschule machte mich auf eine ausgeschriebene Stelle bei der Valiant Bank AG aufmerksam und ein paar Monate später trat ich meinen neuen Job an.
Erzähl uns, was das Aufregendste in deinem Job ist.
In meiner Funktion bin ich in diversen Projekten unterwegs. Dabei ist meine Aufgabe auf den ersten Blick oft sehr ähnlich, doch die Herausforderungen sind immer unterschiedlich. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom, was ich in meinem Job immer wieder aufs Neue feststelle. So gibt es beispielsweise unzählige Möglichkeiten, wie ein Datenverarbeitungsprozess im Detail umgesetzt werden kann. Und nicht zuletzt können sich systemtechnische oder datenbezogene Grundlagen schnell verändern, was meist ein rasches Umdenken und Anpassen an neue Gegebenheiten erfordert. All dies macht meinen Job sehr abwechslungsreich und lehrreich, was ich äussert schätze.
Welche Data Scientist Fähigkeiten sind in deinem Job besonders gefragt?
Aktuell sind in meinem Arbeitsalltag vor allem Fähigkeiten aus dem Bereich der Datenprozessierung gefragt. Darunter fällt die Anbindung von Quellsystemen, die Abfrage der gewünschten Daten sowie deren Aufbereitung und Anreicherung nach Wunsch des Zielsystems. Dabei ist in erster Linie ein breites SQL-Knowhow unerlässlich, aber auch ein gutes Gespür für Datenbanken im Allgemeinen sowie das Wissen über die Möglichkeiten von Prozeduren und Automatisierung durch Datenbankjobs ist wichtig. Zudem ist es von Vorteil, wenn man mit historisierten Daten eines Datawarehouse umgehen kann. Auch eine gute Interpretationsfähigkeit muss vorhanden sein. So gibt es oft Situationen in denen beurteilt werden muss, ob die prozessierten Daten korrekt verarbeitet wurden oder ob sie nun falsche Tatsachen widerspiegeln. Und nicht zuletzt ist es hilfreich, schon mal mit einem Datenverarbeitungstool wie beispielsweise SSIS gearbeitet zu haben.
Bezeichnest du dich selbst eher als Techie, als Analyse-Freak, als kreatives Genie, als Management Superhero oder als genialer Allrounder?
Ich sehe mich grundsätzlich als Allrounder, jedoch mit Flair für die Technik. Ich finde es spannend, in den unterschiedlichen Bereichen, in denen ein Data Scientist arbeitet, mitwirken zu können. Trotzdem faszinieren mich die technischen Fragestellungen am meisten. Zwar habe ich ursprünglich keinen dementsprechenden Beruf erlernt, habe mich aber in meiner Freizeit oft mit informationstechnischen Themen auseinandergesetzt. Angefangen beim ersten eigens konfigurierten, zusammengebauten und aufgesetzten PC. Dieses Interesse hat mich dahin geführt, wo ich jetzt bin.
Was hat dich während des Studiums (MSc in Applied Information and Data Science) am meisten gepackt?
Entsprechend meinen Interessen habe ich mich während des Studiums stark für Fächer wie Python oder auch das Big Data Lab begeistern können. Natürlich hatten auch Themen wie Machine Learning oder Computational Language Technologies ihren Reiz, denn dort konnte ich mich beim Testen von Modellen richtig austoben. Es ist immer wieder interessant, ein Modell zu trainieren und dann zu sehen, wie sich die Ergebnisse je nach Parametrierung verändern. Am meisten gefallen hat mir jedoch die Erarbeitung der Master Thesis. Ich durfte an einem äusserst spannenden Projekt mitarbeiten, in welchem es um die Echtzeitverarbeitung von Daten geht. Im Laufe dieser Arbeit konnte ich bestehendes Wissen vertiefen, habe aber auch sehr viel neues gelernt und durfte zudem wertvolle Kontakte knüpfen.
Was sind aktuell die grössten Herausforderungen in deinem Job?
Aktuell ist der Bedarf an einer guten Datengrundlage innerhalb der Bank sehr gross und wir kriegen regelmässig neue Anforderungen für bestehende Reports oder Anfragen für neue Auswertungen, für deren Umsetzung uns oft nur ein knappes Zeitfenster zur Verfügung steht. Daher sind wir auf eine gute und abgestimmte Organisation innerhalb des Teams angewiesen, um auf Änderungen in den Prioritäten angemessen reagieren zu können. Trotz durchdachter Planung kann dies sehr herausfordernd sein.
Welchen Ratschlag würdest du Personen geben, die denselben Job starten?
Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Manchmal verlaufen die Arbeiten nicht nach Plan und brauchen mehr Zeit als vorgesehen. Seit in solchen Situationen auch geduldig mit euch selbst und versucht es einfach immer wieder, denn wenn ihr eine Herausforderung gemeistert habt, werdet ihr umso zufriedener sein. Seit euch aber auch nicht zu schade, euer Team um Hilfe zu bitten, solltet ihr mal nicht weiterkommen. Wer nach Unterstützung fragt, wird diese auch bekommen. Versucht euch zudem ein Netzwerk auch über die Grenzen der eigenen Abteilung hinaus aufzubauen und tauscht euch mit diesen Personen aus. Manchmal ergeben sich dadurch interessante Diskussionen, die auch schon in neuen Lösungsansätzen für bestehende Herausforderungen resultiert haben.
Und nun zum Schluss: Welchen neuen hashtag strebst du 2021 an?
#erfahrungsammelnundwissenvertiefen
Seit meinem Stellenantritt bei der Valiant Bank AG ist noch kein Jahr vergangen. Ich bin also immer noch ein Neuling im Datenanalysebereich. Mein Ziel für 2021 ist daher, meine beruflichen Erfahrungen auszubauen und möglichst viel von meinen Teamkolleginnen und Teamkollegen, welche mich immer unterstützen, zu lernen.
Ein grosses Dankeschön an Patrick Sommer für das aufschlussreiche Interview und die interessanten Einblicke in Deinen Beruf und Alltag!