Dozierende instrumental/vokal der Hochschule Luzern
Dozierende Komposition der Hochschule Luzern
Externe Dozierende
Asia Ahmetjanova, Performance, Klavier Korrepetition
Für Ahmetjanova ist die Individualität jeder Person und dessen persönliche Herangehensweise an die Musik sehr wichtig. Sie lehnt jegliche Form von Generalisierung der Menschen und ihrer Aktivitäten ab, diese Denkweise spiegelt sich auch in ihren Kompositionen wider.
Die experimentelle Art und Weise, sich mit dem musikalischen Material und dem menschlichen Körper auseinanderzusetzen, ihre eigene persönliche Spiritualität in ihren Kompositionen sowie Werke klassischer Klavierliteratur sind in Gleichgewicht in ihrem künstlerischen als auch kompositorischen Leben.
Asia arbeitet als Komponistin und Pianistin, ist Mitglied des Ensemble ö! (Schweiz) und Korrepetitorin an der Hochschule Luzern – Musik sowie an der Hochschule der Künste Bern. Außerdem gibt Ahmetjanova Vorlesungen über ihre Kompositionen und Art Performance.
ahmetjanova.com
Marco Blaauw, Trompete/Brass
Warum Trompete? «Ich hatte immer das Bild eines Troubadours vor Augen, der Nachrichten verbreitet. Das wollte ich auch tun – mit meiner Trompete. Ein wichtiger Schwerpunkt meiner Arbeit ist, das Instrument und seine Spieltechnik weiterzuentwickeln und neues Repertoire zu initiieren.»
Marco Blaauw ist international als Solist tätig und ausserdem Mitglied des Ensembles Musikfabrik in Köln. Blaauw arbeitet eng mit etablierten und jüngeren Komponist*innen unserer Zeit zusammen. Zahlreiche Werke wurden eigens für ihn geschrieben, u. a. von Peter Eötvös, Georg Friedrich Haas, Wolfgang Rihm, Rebecca Saunders und John Zorn. Eine besonders enge Zusammenarbeit verband Marco Blaauw mit Karlheinz Stockhausen: Er interpretierte Michaels Reise um die Erde, gestaltete 2008 bei den BBC Proms die Uraufführung von Harmonies for trumpet aus dem Zyklus Klang und übernahm mehrere Solorollen in Stockhausens Opernzyklus Licht. Mit La Monte Young erarbeitete er The Second Dream of the High Tension Line Stepdown Transformer und präsentierte das Werk in ganz Europa. Marco Blaauws Schaffen ist auf zahlreichen CDs dokumentiert; für das Album Angels wurde er 2014 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Als Dozent unterrichtet er an der Hochschule Luzern — Musik sowie am Königlichen Konservatorium in Den Haag; ausserdem leitet er regelmässig Meisterklassen, etwa bei den Darmstädter Ferienkursen.
Talvi Hunt, Klavier, Korrepetition
Die estnische Pianistin Talvi Hunt absolvierte ihr Bachelorstudium an der Estnischen Akademie für Musik und Theater in Tallinn bei Age Juurikas and Taavi Kerikmäe. 2017 erlangte Talvi einen Masterabschluss «Interpretation in Contemporary Music» bei Prof. Florian Hoelscher an der Hochschule Luzern – Musik.
Einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit bildet die zeitgenössische Musik. Talvi ist als Solistin, Kammermusikerin und Orchestermusikerin tätig und arbeitete mit Ensembles wie dem Collegium Novum Zürich, dem Ensemble Ö, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Lucerne Festival Academy Orchestra und dem Estonian National Symphony Orchestra zusammen. Sie war Gast bei vielen Festivals, wie dem Lucerne Festival, Festival ECLAT (Stuttgart), Klang Basel, Festival ZeitRäume (Basel), Taktlos Festival (Zürich), reMusik (St.Petersburg), Festival AFEKT (Tallinn), ISCM World New Music Days (Tallinn) u.a. Seit 2015 arbeitet sie mit dem schweizer Ensemble of Nomads, welches auf Multimedia-Konzerte spezialisiert ist. Derzeit ist sie Mitglied des Estnischen Nationalen Opernorchesters und des Ensembles für Neue Musik Tallinn.
Talvi sammelte wichtige Erfahrungen in den Bereichen Improvisation und interdisziplinäre Projekte durch ihre Zusammenarbeit mit Tänzern an der Danish National School of Performing Arts. Talvi nahm an zahlreichen Meisterkursen und Kursen für zeitgenössische Musik teil u. a. an den Donaueschinger Musiktagen (DE), Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt (DE) und der IMPULS Academy (AT).
Garth Knox, Viola
Garth Knox wurde in Irland geboren und wuchs in Schottland auf. Als Jüngster von vier Geschwistern, die alle Streichinstrumente spielen, lernte er Viola und entschied sich schon früh, Musiker zu werden. Er studierte am Royal College of Music in London bei Frederick Riddle und gewann schon bald mehrere Preise für Viola und für Kammermusik. Nach dem Studium spielte er mit fast allen führenden Gruppen in London verschiedene Repertoires vom Barock bis zu Neuer Musik.1983 lud ihn Pierre Boulez ein, Mitglied des Ensemble Intercontemporain in Paris zu werden. Dort erhielt er die Chance als Solist aufzutreten – auch bei Konzerten, die von Pierre Boulez dirigiert wurden – und Kammermusik zu spielen. Zusammen mit dem Ensemble Intercontemporain war er weltweit auf Tournee und spielte auf internationalen Festivals.1990 wurde er Mitglied des Arditti String Quartetts und trat in allen wichtigen Konzertsälen der Welt auf. Er arbeitete eng mit den führenden Komponisten der Gegenwart zusammen und spielte Uraufführungen von Ligeti, Kurtag, Berio, Xenakis, Lachenmann, Cage, Feldmann und Stockhausen (das bekannte «Helicopter Quartett»).
1998 verliess Garth Knox das Quartett, um sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren. Als Solist wurden von ihm Stücke verschiedener Komponisten uraufgeführt, so Kompositionen von Henze (der die Viola Sonata ihm gewidmet hat), von Ligeti, Schnittke, Ferneyhough, James Dillon, George Benjamin und vielen anderen. In letzter Zeit gab Garth Knox Konzerte in Köln, er trat als Solist in Brüssel, Wien und Paris und an anderen Orten auf, spielte Aufnahmen für den WDR in Deutschland ein, brachte die Komposition für zwei Violas von Peter Eotvos zusammen mit Tabea Zimmermann zur Uraufführung und spielte zusammen mit Kim Kashkashian eine Serie von Duo Konzerten.
In letzter Zeit wurde er zu einem Pionier auf der Viola d’Amore, deren Möglichkeiten für Neue Musik er entdeckt hat – mit und ohne Elektronik. Gegenwärtig erarbeitet er ein neues Repertoire für dieses Instrument. Garth Knox lebt in Paris, wo er sich ganz seiner Solokarriere widmet. Er gibt Solokonzerte, tritt als Solist mit Orchester und bei Kammermusik Konzerten in ganz Europa, den USA und Japan auf. Kürzlich hat er eine Solo CD herausgebracht (MO 782082), hat den begehrten Deutschen Schallplattenpreis gewonnen.
Eric Lamb, Flöte
Der amerikanische Flötist Eric Lamb wurde1978 in Detroit geboren und schloss sein Studium bei Michel Debost am Oberlin Conservatory of Music in Ohio ab. Zudem erwarb er ein Diplom und legte das Konzertexamen an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Thaddeus Watson ab.
Eric Lamb ist als Solist wie auch als Kammermusiker auf den internationalen Konzertbühnen beheimatet und widmet sich dabei dem Standardrepertoire für Flöte ebenso wie Kompositionen des 21. Jahrhunderts.
Nach seiner langjährigen Tätigkeit als Soloflötist des International Contemporary Ensemble in New York, die zur Zusammenarbeit mit vielen namhaften Komponisten der Gegenwart geführt hat, ist der Flötist Gründungsmitglied des Ensemble Paladino.
Als Solist und Kammermusiker konzertiert Eric Lamb in Nord- und Südamerika, Ozeanien und Europa.
Die Diskografie von Eric Lamb umfasst Einspielungen von Solo- und Ensemblewerken von Johann Sebastian Bach bis hin zu Werken des 21. Jahrhunderts. Er ist ausserdem weltweit als Dozent im Rahmen von Workshops und Meisterkursen tätig. Aktuell lehrt Eric Lamb an der University of Auckland in Neuseeland.
www.ericlambflutist.com
Svetlana Maraš, Music and Art Performance
Svetlana Maraš (1985) ist eine Komponistin und Klangkünstlerin, die im Bereich der experimentellen Musik tätig ist. Ihr Schaffen umfasst verschiedene Formate wie Live-Performances, elektroakustische Kompositionen, Klanginstallationen und Radioarbeiten.
Maraš ist Professorin für Creative Music Technology und Co-Leiterin des Elektronischen Studios an der Hochschule für Musik FHNW in Basel. Sie ist Preisträgerin des renommierten serbischen Kompositionspreises „Mokranjac“, der von der serbischen Komponistenvereinigung verliehen wird.
Maraš hat ihre Werke international präsentiert, unter anderem in Institutionen und bei Festivals wie dem Kunstmuseum Basel, Haus der Kunst München, Ruhrtriennale, CTM Berlin, Ars Electronica Linz, Wien Modern, House of Electronic Arts Basel, Espace Multimedia Gantner (Bourogne), Musikprotokoll Graz, Heroines of Sound Berlin, Onassis Cultural Centre Athen, Stadttheater Bern, Museum für zeitgenössische Kunst Belgrad, Izlog Suvremenog Zvuka Zagreb, Blurred edges Hamburg, ICMC New York, International Rostrum of Composers Wrocław, ISEA Dubai, International Music Institute Darmstadt, Orpheus Institute Gent und vielen weiteren Orten.
Svetlana Maraš war 2020 SHAPE-Künstlerin und Co-Kuratorin der Konzertreihe 4fakultät in Hamburg. Seit 2022 ist sie Mitglied der Musikkommission der Stadt Zürich.
www.svetlanamaras.com
Jessie Marino, Music and Art Performance
Jessie Marino ist eine in Berlin lebende Komponistin, Performerin und Medienkünstlerin. Ihre Kompositionen und Solo-Performances abstrahieren Ideen aus allen Bereichen der Popkultur und des politischen Diskurses, getragen von einer eindeutig humanistischen Sensibilität, die sowohl Humor als auch Pathos in gleichem Masse vereint. Marinos Werke umfassen Klang, Video, Erzählung, Licht und Bühnenbild, wobei sie jedes dieser Elemente als erweiterbares musikalisches Material behandelt. Sie überschreitet die konventionellen Mittel der Komposition, um dem Publikum zu zeigen, dass Musik in den alltäglichsten Handlungen und Beziehungen zu finden ist.
www.jessiemarino.com/
Melise Mellinger, Violine
Melise Mellinger studierte von 1978 bis 1983 Violine an der Hochschule für Musik Freiburg bei Professor Wolfgang Marschner sowie von 1984 bis 1986 am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam bei Professor Herman Krebbers. Von 1987 bis 1991 war sie Mitglied des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. Seit 1991 ist sie ausschliesslich als Geigerin im ensemble recherche tätig, das sie 1984 mitbegründete. Mit rund 600 Uraufführungen seit der Gründung 1985 hat das Ensemble die Entwicklung der zeitgenössischen Kammer- und Ensemblemusik entscheidend mitgestaltet. Sie ist an der Einspielung von über 50 CDs mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts beteiligt, die mehrfach mit internationalen Preisen, u.a. dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Diapason d`Or, ausgezeichnet wurden.
Von 2000 bis 2010 gab sie Kurse an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Seit 2004 unterrichtet sie an der Ensemble-Akademie Freiburg. Ausserdem erteilte sie Instrumentalunterricht und hielt Seminare zur Praxis der Neuen Musik, wie etwa an der Harvard University, Cambridge, Northwestern University Chicago und an den Konservatorien in Lemberg, Kiew, Moskau, Peking, Shanghai, Shenzhen sowie in Mexiko und Südamerika. Melise Mellinger ist seit dem Sommersemester 2018 Lehrbeauftragte für Neue Musik Hohe Streicher (Violine/Viola) an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
Sarah Nemtsov, Komposition
Sarah Nemtsov wurde 1980 in Oldenburg geboren und studierte Komposition in Hannover und Berlin bei Nigel Osborne, Johannes Schöllhorn und Walter Zimmermann, ausserdem studierte sie Oboe bei Klaus Becker und Burkhard Glaetzner. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Busoni-Kompositionspreis oder den Deutschen Musikautor:innenpreis der GEMA. 2021 wurde sie als Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, sowie als Mitglied der Akademie der Künste Berlin aufgenommen. Seit 2016 werden ihre Werke bei Ricordi verlegt. 2014 unterrichtete Sarah Nemtsov Komposition als Gastdozentin an der Hochschule für Musik Köln, im Sommersemester 2018 unterrichtete sie Komposition an der Haifa University mit einer DAAD Kurzzeitdozentur. Seit dem Wintersemester 2022 ist sie Professorin für Komposition an der Universität Mozarteum Salzburg. 2025 wird sie mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis ausgezeichnet.
Sie arbeitet mit namhaften Ensembles und Orchestern zusammen (WDR Orchester, HR Sinfonieorchester, Deutsches Sinfonieorchester, RSO Wien, Ensemble Musikfabrik, Klangforum Wien, ensemble mosaik, Ensemble Adapter, Ensemble Intercontemporain, Neue Vocalsolisten Stuttgart etc.) und ihre Werke werden bei international renommierten Festivals aufgeführt – wie den Donaueschinger Musiktagen, Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, Wien modern, ECLAT, Ultraschall, Musica, Holland Festival, Bregenzer Festspiele, Münchener Biennale, bei der Ruhrtriennale u.v.m.
Nemtsovs Musik besticht durch sensibel ausgehorchte Setups, durch komplexe und energetische Texturen, musikalische Schichtungen und Wechselwirkungen zwischen akustischen Instrumenten und Elektronik. Oft spielen Literatur oder andere Künste eine Rolle, mehrere Kompositionen berühren auch politische oder soziale Themen. 2022 wurde im Rahmen der Ruhrtriennale ihr Zyklus «HAUS» inszeniert – «Ein von der Kette gelassener Klangrausch, der Assoziationsräume öffnet» (so die nmz). Ihr Werkverzeichnis umfasst über 150 Kompositionen in nahezu allen Gattungen; vom Solowerk bis zum grossen Orchester, akustisch, elektronisch und multimedial, darunter mehrere abendfüllende Opern. Über ihre Oper «SACRIFICE» (2016, UA 2017 Opernhaus Halle) schrieb DIE ZEIT: «Klang wird Raum wird Zeit wird Wirklichkeit». Im Mai 2023 hatte am Saarländischen Staatstheater ihre neueste Oper «OPHELIA» (2020–2022) zu einem Libretto von Mirko Bonné Premiere – «ein erschütterndes, ideen- und allusionsreiches Musiktheater der totalen Grenzüberschreitung» (Opernwelt).
Ihre 70-minütige Tetralogie «TZIMTZUM» für Solistenensemble und Orchester zu kabbalistischen Schöpfungsmythen wurde im November 2023 beim Festival Essen NOW! mit dem Nikel Ensemble und dem WDR Orchester unter Leitung von Peter Rundel uraufgeführt. Derzeit arbeitet Sarah Nemtsov an einer weiteren Oper – «WIR» (nach Jewgeni Samjatin) – die Uraufführung ist für 2026 an der Oper Dortmund geplant.
Seit 2017 kümmert sich Sarah Nemtsov zudem um den künstlerischen Nachlass ihrer Mutter, der Malerin Elisabeth Naomi Reuter. 2023 ging das digitale Archiv der Künstlerin online, Nemtsov war ausserdem an der Veröffentlichung des Kunstbands «Elisabeth Naomi Reuter: Im Mittelpunkt der Mensch. Ölgemälde und Zeichnungen» (Hentrich&Hentrich, 2015) beteiligt, sowie an der zweisprachigen, erweiterten Neuausgabe von Reuters Bilderbuch «Judith und Lisa / Best friends» (Hentrich&Hentrich, 2024), das 1988 als eines der ersten Bilderbücher zum Thema Holocaust erschienen war.
Lucas Niggli, Schlagzeug, Improvisation
Lucas Niggli (1968) musiziert als Schlagzeuger und Perkussionist im Grenzbereich von improvisierter und komponierter Musik.
Zu seinen Formationen gehören STEAMBOAT SWITZERLAND, Biondini – Godard – Niggli, KALO YELE (mit Aly Keïta), Beat Bag Bohemia, das Duo mit dem Sänger Andreas Schaerer sowie A Novel Of Anomaly.
Seine Konzertreisen führten ihn durch die ganze Welt und an viele renommierte Festivals. Er arbeitet Musikpersönlichkeiten wie Marino Pliakas und Dominik Blum, Nils Wogram, Barry Guy, Maya Homburger, Fred Frith, John Cale, Pierre Favre, Elliott Sharp, Michael Wertmüller, Erika Stucky, Wu Wei, Flea, Xu Fengxia, Tim Berne, Felix Profos, Paul Plimley, Melvin Gibbs, Fritz Hauser, Peter Conradin Zumthor, Aly Keïta u.v.a. zusammen.
Nigglis Diskographie umfasst 60 Titel, davon 20 CDs als Leader und Komponist. Ebenso ist er als Veranstalter von Konzerten und Festivals und als Dozent an der Musikhochschule Zürich (ZHdK) tätig.
Stanislas Pili, Music and Art Performance
Stanislas Pili wohnt in Bern und widmet seine Karriere der zeitgenössischen Musik, der Klangkunst, dem Musiktheater und der Improvisation. Er arbeitet als Schlagzeuger, Performer und Komponist, ohne Barrieren zwischen den Rollen, die er übernimmt. In seiner Arbeit werden Klang- und visuelle Elemente oft parallel komponiert und als kreative Werkzeuge frei verwendet. Auf der Bühne gibt es keine Hierarchie der Medien: Vorbereitete Instrumente, Objekte, elektroakustische Geräte, Video-Projektionen und Licht sind Mitprotagonisten des Performers.
Er gab Konzerte in Veranstaltungsorten wie dem Gare du Nord Basel, Manifeste IRCAM Paris, SMC Lausanne, Musikfestival Bern, Sonic Matter Zürich, Acht Brücken Köln und Echoraum Wien. Andere Musiker führten seine Kompositionen unter anderem beim BAM Berliner Festival für aktuelles Musiktheater, Forum Neue Musik Luzern, Archipel Genève und Bozar Brüssel auf. Neben seiner künstlerischen Karriere ist er im Vorstand der experimentellen Musikreihe IGNM Bern tätig, war Direktor des Concours Nicati und Assistent an der HKB Bern.
stanislaspili.com
Benoît Renaudin, Music and Art Performance
Benoît Renaudin beschäftigt sich mit der Schaffung von Klanginstallationen, Live-Soundobjekten und Szenografie. Als Designer, Musiker, Performer und Bühnenbildner ist Benoît Renaudin in einer breiten Palette von Projekten aktiv. Er bevorzugt interdisziplinäre Vorhaben und entwirft interaktive und performative Objekte im Bereich Design, Theater und zeitgenössische Musik. Nach seinem Abschluss in Journalismus an der IJBA (Bordeaux/Frankreich) und mehreren Jahren in der Kulturszene nahm er sein Studium an der HEAD Genf wieder auf und schloss 2017 mit einem Master in Mediendesign ab. Seit 2015 arbeitet er in der Schweiz mit Regisseuren, Musikern, Komponisten und anderen Designern zusammen. Er arbeitete mit der Regisseurin Isis Fahmy am Kairo[s]-Projekt (Genf, Kairo, Lausanne, Tours). 2016 und 2017 kreierte er die Performance HORDE mit der Compagnie IF und entwarf die Instrumente für die Aufführung. 2019 entwirft er die Szenografie und neue Instrumente für das Stück Contrevent[s] (La Bâtie, Le Castrum), in dem er ebenfalls als Musiker auftritt.
Sarah Saviet, Violine
Sarah Saviet ist eine in Berlin lebende Geigerin, die sich der Aufführung zeitgenössischer Musik widmet. Sie tritt sowohl als Solistin als auch als Mitglied des Saviet/Houston Duos und des Ensemble Mosaik auf.
Ihr erstes Soloalbum «SPUN» (Coviello Contemporary) wurde für den Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie Neue Musik nominiert. Weitere Solo- und Duo-Veröffentlichungen erschienen bei den Labels all that dust, another timbre, Marginal Frequency und HCR/NMC.
Neben häufigen Auftritten bei internationalen Festivals unterrichtet Sarah regelmässig an Universitäten, darunter die Hochschule für Musik Hannover, die Universität der Künste Berlin, die San Diego University und die Harvard University. 2025 wird sie das Violinstudio der Darmstädter Ferienkurse leiten.
www.sarah-saviet.com
Martina Schucan, Violoncello
Das Neue, das Lebendige steht im Zentrum von Martina Schucans Musikverständnis. Im Alter von 14 Jahren wird Martina Schucan in die Meisterklasse von André Navarra in Detmold (D) aufgenommen. Nach dem Konzertexamen setzt sie ihre Studien bei Heinrich Schiff, Daniel Shafran und Janos Starker fort. Ein erster Preis am «Gaspar Cassadò» Wettbewerb in Florenz und zahlreiche weitere Auszeichnungen eröffnen ihr eine internationale Konzerttätigkeit.
Als Solistin konzertiert sie mit den Bamberger Sinfonikern, dem Metropolitan Orchestra Tokyo, dem Orchestre de la Suisse Romande und dem Tonhalle-Orchester Zürich und spielt an den internationalen Festivals von Salzburg, Luzern, Witten, Schwetzingen, Montpellier, Bratislava und Peking. Als Kammermusikerin nimmt sie an den Kammermusikfestivals von Kuhmo, Prussia Cove und Davos teil und zählt Musiker wie Yuri Bashmet, Heinz Holliger, György Kurtág, Raphael Oleg, Veronika Hagen, Shlomo Mintz und das Carmina Quartett zu ihren Partnern. Das Erarbeiten der zeitgenössischen Musik ist ein zentraler Bestandteil ihres künstlerischen Engagements. Ihre Interpretationen des Konzertes von Henri Dutilleux, der «Assonance V» von Michael Jarrell und der Solosonate von Bernd Alois Zimmermann werden von der Fachwelt und dem Publikum gefeiert.
Martina Schucan ist Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste und Mitglied des Collegium Novum Zürich.
Johanna, Vargas, Gesang
Johanna Vargas zählt heute zu den gefragtesten Sopranistinnen für zeitgenössische Musik. Sie hat an unzähligen Uraufführungen führender Komponist:innen der Gegenwart wie Bernhard Lang, George Aperghis, Carola Bauckholt, Wolfgang Rihm, Beat Furrer, Chaya Czernowin, Lucia Ronchetti, Hans-Joachim Hespos, Johannes Kreidler, Claudia Jane Scrocarro und Oscar Escudero mitgewirkt. Seit 2019 ist sie hohe Sopranistin bei den Neuen Vocalsolisten Stuttgart und gastiert regelmässig bei den renommiertesten Festivals für Neue Musik wie die Donaueschinger Musiktage, die Wittener Tage für neue Kammermusik, das Eclat Festival Stuttgart, Présences und Manifest in Paris, Wien Modern und Tongyeung. Sie trat als Solistin mit den Berliner Philharmonikern mit Sir Simon Rattle, MDR-Sinfonieorchester mit Dennis Russell Davies und Musikfabrik Köln mit Peter Rundel auf.
2021 bis 2024 ist Johanna Vargas Artist-in-Residence an der Fondation Royaumont in Frankreich, und im Jahr 2022 erhielt sie mit ihrem Ensemble Duo LAB51 das Aufenthaltsstipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris.
Johanna Vargas studierte in Bogotá, Bremen, Karlsruhe und Stuttgart. Zu ihren Gesangspädagogen zählen international renommierte Künstler wie Hartmut Höll, Mitsuko Shirai, Angelika Luz und Georg Nigl. Seit 2018 lehrt sie zeitgenössische Vokalmusik und Performance an der Hochschule für Musik Karlsruhe.
johannavargas.net
Francesca Verunelli studierte Komposition und Klavier am Conservatorio Luigi Cherubini in Florenz, wo sie beide Diplome mit Auszeichnung (summa cum laude) erwarb. Anschliessend besuchte sie den IRCAM-Kursus #1 und #2 für Komposition und Computermusik mit Spezialisierung auf elektronische Musik. Sie promovierte an der PSL University (Paris Sciences & Lettres). Im Jahr 2010 wurde sie mit dem Silbernen Löwen der Biennale von Venedig ausgezeichnet. Sie war Forschungs-Komponistin bei IRCAM (Institut de recherche et coordination acoustique/musique) und GMEM (Glasgow's Minimum Essential Medium ) sowie Artist-in-Residence an der Casa de Velázquez (Académie de France à Madrid) und der Villa Medici (Académie de France à Rome). Im Jahr 2020 erhielt sie den Ernst von Siemens Kompositionspreis. 2022 wurde ihr der 41. Abbiati-Preis der italienischen Kritiker verliehen. Sie erhielt Kompositionsaufträge von renommierten musikalischen Institutionen und Ensembles wie IRCAM, der Biennale von Venedig, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, Milano Musica, den Neuen Vokalsolisten Stuttgart, dem Accentus Kammerchor, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Ensemble Court-Circuit, dem Ensemble 2e2m, dem International Contemporary Ensemble, dem Festival d'Aix-en-Provence, GMEM Marseille, CIRM Nizza, dem französischen Staat, der FACE Foundation, den Donaueschinger Musiktagen, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, der Philharmonie de Paris, Klangforum Wien und vielen anderen.
Ihre Musik wird regelmässig in Europa und den Vereinigten Staaten aufgeführt. Ihr Werk konzentriert sich darauf, wie sich die tiefen Strukturen der Komposition, das harmonische Denken und die Erfindung von formalen Zeitgestaltungen in Wechselwirkung mit den erweiterten Klangressourcen entwickeln können, die aus der verflochtenen Evolution der ererbten klassischen akustischen Instrumentenwelt, der Klangwelt unseres Alltags und der virtuellen sowie elektronischen Klänge entstehen.