INHALT
Wie erfassen wir den menschlichen Charakter und seine Widersprüchlichkeiten – inklusive unserer eigenen? Wie können wir Konfliktpotential lustvoll erkennen und mit Widersprüchlichkeiten kreativ umgehen?
Dieses Modul setzt weitgehend auf selbstgesteuertes Lernen, d.h. die Lerninhalte werden von den Studierenden selbst definiert. Die Dozentinnen stehen für verschiedene Inputbedürfnisse zur Verfügung. Zu Beginn werden wir Techniken der fiktionalen Figurenentwicklung einüben und verschiedene Formen des Interviews anschauen. Weitere Inhalte können sein: Das Schaffen von Atmosphären mittels Licht und Raumgestaltung; Umgang mit der Tonspur; Bild-Tonbezug; Die Kunst des Zuhörens; Nonverbale Kommunikation; Einnehmen verschiedener Perspektiven (Innen-, Aussen- Metaperspektive); Dramaturgische Figurenkonstellationen; Konfliktpotential der Figuren, Bewegungsmuster, Verhaltensweisen und Eigenschaften von Figuren, Rolle von Kleidung und Requisiten...
Im Kontext dieses Moduls sind verschiedene Formen der Befragung möglich. Gespräche dienen beispielsweise als Ausgangspunkt, oder sind Teil der Materialsammlung, Teil der Recherche. Das Interview kann aber auch Endprodukt sein (Visuell, Print oder Auditorisch) – es kann zu einem Kunstprodukt werden – oder es kann dem Selbstversuch dienen. Das eigene Projekt dreht sich um die Entwicklung, bzw. Darstellung von Figuren innerhalb eines fiktiven oder dokumentarischen Kontextes. Interviews werden dabei behilflich sein – oder sie werden zu einem eigenen Produkt. Auch Performances sind möglich.
Wir starten mit Inputs und Übungen. Der Projektmarktplatz dient der Recherche, der Themenfindung und der Teambildung. Es soll möglichst viel Zeit für die Umsetzung des Projektes genutzt werden. Ab Woche sechs erfahren Ausstellung, Schlusspräsentation und Dokumentation erhöhte Aufmerksamkeit.
ZIELSETZUNG
Die Studierenden verstehen es, reale oder fiktionale Figuren / Protagonist/innen / Charaktere oder Figurinen (Kostümentwürfe) aufgrund vorgängiger Recherchen in Form von Interviews zu entwickeln, zu gestalten oder zu porträtieren. Die Studierenden verstehen, dass die Figuren Träger einer Aussage sind.
Die Studierenden wissen, wie man eine geeignete Gesprächsatmosphäre schafft (z.b. mittels Licht oder Raumgestaltung). Die Studierenden erkennen, dass die Figur Projektionsfläche für einen eigenen Persönlichkeitsanteil ist / sein kann.
Die Studierenden verstehen das Prinzip des selbstgesteuerten Lernens und kennen typische Projektstadien, die eingeübt wurden: Recherche, Entwicklung, Planung, Zielsetzung, Umsetzung, Präsentation, Reflexion, Dokumentation.
DOZIERENDE
Franziska Trefzer (MV), Johanna Lier, Christine Munz, Gast: Brigitte Häring
Franziska Trefzer / Studium Theater- und Filmwissenschaft, Ethnologie / Arbeit in Film- & Theaterproduktionen / Praxis der Vermittlung / Bewusste Körperarbeit & Martial Arts / Umkreist Themen gerne grossräumig und praxisbezogen / sageschreibe.ch
Johanna Lier studierte Schauspiel in Bern und absolvierte einen Master of Arts in fine Arts in Zürich. Sie lebt in Zürich und Berlin und arbeitet als Schriftstellerin, Journalistin und Dozentin. Sie veröffentlichte Gedichte, Theaterstücke und Romane wie auch Essays und Reportagen. www.johannalier.com
Christine Munz ist Fotografin und Kamerafrau mit einem Master of Arts in Filmmaking. Sie dreht hauptsächlich als Kamerafrau Dokumentarfilme, lehrt ihr Wissen seminarweise an der Kunsthochschule und ist mit ihrem niederländischen Partner ein ‘public artist’.
https://bildstand.ch (film) https://cmunzartists.org (kunst) https://sjtub.org (sjtub, ein kunstprojekt)
Der Unterricht findet in Deutsch und Englisch statt.