Die Studierenden erarbeiteten gemeinsam mit dem Historischen Museum Luzern die Ausstellung REMEMBER LUCERNE – TOURISMUS GESTALTEN, die dort vom 27.09.2013 bis 09.03.2014 gezeigt wurde.
Im Laufe des Semesters sind materielle wie ideelle Bedingungen und Präsenzen des Tourismus in Luzern evaluiert und analysiert worden. Souvenirs wurden dabei als Trophäen einer Reise und die Reise selbst als Aneignung von Territorialwissen und Bewusstsein diskutiert. Das vertraute Luzern mit seinen Promenaden, Cafés, kleinen Geschäften und Beizen konnte auf diesem Weg mit den Vorstellungen, beispielsweise asiatischer Besucher verglichen werden, die besonders hochpreisige Luxusgüter als Statussymbole mit Luzern verbinden.
Die Frage nach der Erinnerung eines Besuchers der Stadt begleitete die Auseinandersetzung ebenso, wie die Fragen nach dem Design solcher Erinnerung durch das Gestalten materieller Identifikation mit dem Ort. Schnell wurde die Erinnerung zu einem Kulminationspunkt theoretisch- konzeptioneller Fragen und zu einem Bindeglied vieler Arbeiten aus Textil-, Material- dem Objektdesign sowie der Innenarchitektur. Da das Reisen, so kommerziell es von Gastgebern auch gedacht werden mag, immer auch von der Neugier und einem Wunsch nach Bildung der Reisenden zeugt, kann das kollektive Erinnern auch als Arbeit an einem kulturellen Gedächtnis verstanden werden. Aus diesem Grund ist der Versuch eine materielle Kultur der Luzernreise neu zu denken zu einem zentralen Motiv des Semesters geworden.
Unter verschiedenen thematischen Setzungen haben zehn interdisziplinäre Gruppen Objekte zum Teil aus Wahrzeichen der Stadt Luzern oder aus historischen und aktuellen Bedingungen Luzerns entwickelt. Obwohl die entworfenen Möbel und Accessoires den Luzern Besucher oder Touristen als Zielgruppe verstehen und neben der Nutzbarkeit auch thematisch zugespitzt sind und gewissermassen von Luzern handeln, sind sie sowohl Erinnerungsstücke als auch eine materialisierte diskursive Auseinandersetzung mit dem Objektcharakter des Souvenirs.