Die Preise gehen an:
Bertilla Spinas (Uster, ZH), Bachelor Kunst & Vermittlung für seine künstlerische Recherche «şeş beş (in vier akten)». Ein Asylantrag ist seit sieben Jahren bei den schweizerischen Migrationsbehörden hängig. Eine dialogische Suche nach Formen des Widerstands, die mit Video festgehalten wurde. Mehr Informationen
Luca Schaffer (Aarau AG), Master Kunst. Schaffers Bildinstallation «Machine gaze» stellt das Wesen und die Praxen rund um operative, post-fotografische Bilder in Frage und zeigt, wie sehende Maschinen die Welt wahrnehmen. Mehr Informationen
Die Auszeichnung Chapeau! Preis für Theorie BA-/MA-Arbeit geht 2023 an:
Mahtola Wittmer (Adligenswil LU), Master Kunst für ihre Lecture «Zwischenglieder. Objekte in performativen Settings». Die Arbeit ist ein Fächer künstlerischer Selbstverortung, der genauso zurückblickt und einordnet, wie er Nährboden für zukünftiges Schaffen sein kann. Erfrischend und originell sind nicht nur die von den etablierten Kategorien abweichenden Begriffsschöpfungen wie z.B. ‘Mischwesen’ oder ‘Installaction’, mit denen sie ihre analytischen Beobachtungen fasst. Auch mit dem Gestaltungsmittel des Fächers ist ihr eine äusserst passende Umsetzung der mit der Sammlung verbundenen Absicht gelungen.
Marvin Mata (St. Gallen SG), Bachelor Video für sein Video-Essay «Interface» und das dazugehörende Dossier. Spielerisch und persönlich, brilliant virtuos und vorsichtig nachdenklich untersucht Marvin Mata den Zusammenhang zwischen gemeinsamer Filmerfahrung und individueller Erinnerung. Er entwickelt dabei, scheinbar nebenher, eine ganze Theoriediskussion zu Ethik und Ästhetik des Dokumentarfilms und zum Verhältnis zwischen fiktionalem und dokumentarischem Erzählen.
Die Auszeichnung Chapeau! Preis für Theorie BA-/MA-Arbeit ging 2022 an zwei Bachelor-Arbeiten:
Camille Fröhlich (Bachelor Illustration Fiction) für ihr Visual Essay «Eine ganz natürliche Sache». Fröhlich geht ein Thema an, das persönlicher und zugleich politischer kaum sein könnte: Mutter werden. In ihrem Essay fokussiert sie auf die Empfindungen von Müttern (und Vätern) nach der Geburt. Sie stellt Verbindungen her zwischen Moral, Religion und Ratgebern für werdende und junge Mütter und zeigt damit, auf wie vielen Ebenen gesellschaftlicher Druck ausgeübt wird. Mehr Informationen
Léon Hüsler (Bachelor Video) für «… and then a couple of close-ups.» Hüsler untersucht in seiner theoretischen Arbeit die eine grundlegende medienwissenschaftliche Frage, nämlich wie Ästhetik und Ideologie zusammenhängen. Diese fächert er mit einer fast überwältigenden Fülle an Querverweisen und Bezügen auf Filme und Theorie-Diskussion auf. Hüslers Arbeit wird zudem von zahlreichen selbsterstellen Videoessays und -notizen begleitet.
Der Förderpreis Chapeau für die beste schriftliche Master-Abschlussarbeit ging 2021 an Sebastian Haas (Master Kunst) für seine Arbeit «Das sich bildende Dritte». Können wir uns in einem Bild sehen, wollen wir das? Was macht es mit uns? Die Masterarbeit von Sebastian Haas ist selber ein Spiegel der künstlerischen Arbeit, deren Thema Spiegelungen sind. Man ist also mitten in der Reflexion – und der Spiegel besteht aus wissenschaftlichen, insbesondere ästhetischen und philosophischen Diskursen.
Der Förderpreis Chapeau für die beste schriftliche Bachelor-Abschlussarbeit ging 2021 an Sophie Germanier (BA Kunst & Vermittlung) für ihre Arbeit «Welcome to the MUD-dy World!» In der Auseinandersetzung mit posthumanistischen, öko- und hydrofeministischen Theorien entwickelte Sophie Germanier für ihre schriftliche Bachelor-Arbeit ein aussergewöhnliches transdisziplinäres und gameartiges experimentelles Format: In der textbasierten Spielwelt «Mud-dy World» begegnen sich humane und non-humane Ko-Akteur*innen und interagieren miteinander.
Der Förderpreis Chapeau für die beste schriftliche Master-Abschlussarbeit ging 2020 an Carmen Blättler (MA Design) für ihre Arbeit «Design Meets Development Cooperation.
An investigation of the potential of design for knowledge transfer, empowerment and organization in rural regions of African developing countries». Carmen Blättler setzte sich in ihrer Theoriearbeit mit den spezifischen Bedingungen und Herausforderungen der ländlichen Bevölkerung im westafrikanischen Togo auseinander. Mit Methoden und Modellen des Social Design und des Human-Centered Design untersuchte sie vor Ort auf dem genossenschaftlichen Modellbauernhof in der Nähe des Dorfes Donomadé exemplarisch das Potenzial für Wissenstransfer, Empowerment und Partizipation der Landbevölkerung.
Der Förderpreis Chapeau für die beste schriftliche Bachelor-Abschlussarbeit ging 2020 an Lea Kuslev (BA Digital Ideation) für ihre Arbeit «Horror und Gender. Die Frauen aus Bloodborne und Silent Hill». Lea Kuslev untersuchte in ihrer Theoriearbeit weibliche Figuren in Videospielen des Horrorgenres. Ihr Ziel ist es aufzuzeigen, wie durch Ästhetik und Character-Design eine problematische sexualisierte Darstellung, aber auch die Darstellung von Gleichberechtigung und Stärke möglich ist.