Patrick Suter, welche konkreten Massnahmen oder Instrumente haben Sie in Ihrer Rolle als Totalunternehmer eingeführt, um die Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Planenden und Unternehmer zu verbessern? Welche haben sich als besonders erfolgreich erwiesen?
Für uns ist das frühe Einbinden von Schlüsselunternehmern und die bewusste aufgabenbezogene Teambildung von grosser Wichtigkeit. In der Regel werden dann Folgeprojekte möglichst in einer ähnlichen Zusammensetzung abgewickelt – man kennt sich, alles ist eingeübt und so entsteht daraus der grösstmögliche Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden.
Wo sehen Sie aktuell die grössten Hindernisse auf dem Weg von einem Gegeneinander hin zu einem echten Miteinander in Bauprojekten? Wie könnten diese überwunden werden?
Risikowille und Risikofähigkeit sind innerhalb des Projekts meist sehr ungleich verteilt. Eine ausgewogene Risikoverteilung ist aber unabdingbar für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Ein weiteres Problem liegt nach wie vor im vermeintlich fehlenden Wettbewerb – hier fehlen oft Mechanismen, um die Zusammenarbeit auf eine vertrauensvolle Basis zu stellen.
Welche Erwartungen haben Sie an die verschiedenen Akteure im Bauprozess – insbesondere in Bezug auf Kommunikation und Entscheidungsfindung –, um ein effizienteres und reibungsloseres Miteinander zu ermöglichen?
Klare Verantwortlichkeiten sind unabdingbar. Oft vermischen sich die klassischen Rollenbilder im Verlauf des Projekts – das führt zu Unsicherheiten im Projektteam, die nur mit einem erhöhten Fokus auf die Kommunikation wieder aufgelöst werden können. Die Qualität des Projektteams muss sich in diesen schwierigen Phasen beweisen.