Integration tangiert alle Bereiche, für die politische Entscheidungsträger/innen und Gemeindebehörden verantwortlich sind: die Kommunikation mit der Bevölkerung, die Schule, die Wohnsituation, das Vereinswesen und vieles weitere mehr.
Standortattraktivität
Letztlich beeinflusst das Gelingen der Integration die Standortattraktivität. Mit dem demografischen Wandel und dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel erkennen immer mehr Gemeinden, dass die Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens und der örtlichen Infrastruktur vom Zuzug neuer Personen abhängt. Daher profitieren alle, wenn die kommunalen Behörden und die ansässige Bevölkerung im Sinne einer «Willkommenskultur» Strukturen und Möglichkeiten schaffen, die Integration ermöglichen und erleichtern. Denn Integration ist ein «beidseitiger Prozess» und nicht alleinige Aufgabe der Migrantinnen und Migranten.
Wie entscheidend die gemeinsame Beteiligung ist, bestätigt auch Eva Jenni, die Integrationsbeauftragte Inneres Mattertal: «Der partizipative Ansatz des Projektes PlurAlps war eine grosse Bereicherung in der Umsetzung vor Ort. Durch die Teilnahme verschiedener lokaler Akteurinnen und Akteure wie z. B. Vertretende aus der portugiesischen Bevölkerung sowie aus den Bereichen Hotel, Gewerbe, Tourismus, Bau und Schule, erfuhr das Projekt eine breite Abstützung. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Thematik rückte auch die Wichtigkeit der Integrationsstelle als niederschwellige Anlaufstelle ins Bewusstsein der Akteurinnen und Akteure. Seitdem werde ich in der Rolle als Integrationsbeauftragte noch mehr in Entscheidungsprozesse mit einbezogen.»
Massnahmen
Die Erfahrungen aus den vier Projektgemeinden zeigen, dass die Problemlagen im Bereich der Integration zwar ähnlich sind, aber spezifische Herausforderungen mit sich bringen. So etwa sind in jedem Kanton bzw. in jeder Gemeinde die Zuständigkeiten unterschiedlich organisiert oder es mangelt kleinen, mittleren Gemeinden oft an nötigen Ressourcen. Niederschwellige Massnahmen können hier helfen.
Um Arbeitnehmenden mit Migrationshintergrund den Zugang zu Informationen zu erleichtern, wurde unter anderem ein Informationsblatt zum Leben und Arbeiten in der Gemeinde entwickelt. Das Dokument ist bewusst übersichtlich und adaptierbar gehalten und kann sowohl von Behörden als auch Unternehmen eingesetzt werden.
Ebenso zeigte sich grundsätzlich, dass ein regelmässiger Austausch zwischen Gemeinden und Arbeitgebenden zielführend ist. Integrationsrelevante Bereiche wie Spracherwerb, Zusammenleben und Familie können gemeinsam leichter angegangen werden.