Zu diesem Zweck werden Musizier- und Hörprozesse sowie musikalische Wahrnehmungs- und Rezeptionsprozesse umfassend in ihrem jeweiligen Kontext analysiert. Des Weiteren werden Strategien und Prozessen erarbeitet, die zukünftige Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker in deren künstlerischen Entwicklung unterstützen.
Die Forschungsprojekte konzentrieren sich derzeit auf drei Forschungsfelder:
Wirkung von Musik auf Wahrnehmung und Verhalten
Innerhalb dieses Forschungsfeldes wird untersucht, wie Hörerinnen und Hörer Musik erleben, beschreiben und evaluieren. Dabei kann es sich um Personen mit hoher musikalischer Expertise (Prüfungskommissionen an Musikhochschulen, Musikkritikerinnen und -kritiker sowie Wettbewerbsjurys) oder um musikalische Laien handeln. Dabei werden Fragen der Musikwahrnehmung, der Kommunikation/Interaktion unter Musikerinnen und Musikern sowie zwischen Musikerinnen und Musikern und Zuhörenden untersucht und die Rolle des menschlichen Körpers beim Musizieren und Musikhören («Embodiment») beleuchtet.
Musik, Gesundheit und Wohlbefinden
Dieses Forschungsfeld umfasst die komplexen Zusammenhänge zwischen Musik und dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Menschen. Dabei werden zwei Forschungsrichtungen verfolgt: Der Einsatz von Musik zur Optimierung der individuellen Lebensqualität sowie die Erfassung, Erhaltung und Förderung des Wohlbefindens und der Gesundheit von Musikerinnen und Musikern. Die Projekte sind in nationale und internationale professionelle und nicht-professionelle Kompetenznetzwerke eingebettet, um die Anwendbarkeit und kontextspezifische Einbettungen der Ergebnisse innerhalb Gesundheitssystemen, Organisationen und politischen Strukturen zu fördern.
Musikalische Produktion und Aufführungspraxis
Projekte innerhalb dieses Forschungsfelds befassen sich mit musikalischer Produktion und Interpretation unter einem breiten historischen, theoretischen und kulturellen Blickwinkel. Unterschiedliche Quellenarten können dabei ins Zentrum der Betrachtung rücken: Tonaufnahmen, Transkriptionen, Notentexte, journalistische Texte, Fotos und visuelle Dokumente können Aufschluss über kompositorische, aufführungspraktische oder interpretatorische Aspekte des Musizierens geben. Des Weiteren werden Dokumentationsziele verfolgt, als Beispiele: die Plattform musinfo, die Archive der Jazz Festivals Willisau und Schaffhausen sowie das Orgeldokumentationszentrums (ODZ).
Bei allen Forschungsvorhaben kommt ein breites Spektrum an methodischen Ansätzen zur Anwendung: Sie stammen aus den Bereichen der musikalischen Analyse (Interpretations- und Kompositionsanalyse sowie computerunterstützte Analyse von Tonaufnahmen), der Psychologie/Soziologie, Geschichte/Philologie (inkl. Oral History), Data Mining, Technikgeschichte, der Musikikonographie sowie der Genderstudies und Kulturwissenschaften.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in Module des Master of Arts in Music, insbesondere in den schweizweit einzigartigen Major Music Research sowie die Weiterbildungen CAS und MAS Music Research an der Hochschule Luzern ein. Die Interaktion zwischen wissenschaftlich fundierter Forschung und praxisbezogener Lehrtätigkeit erlaubt es, Erkenntnisse über das Wesen und die Bedeutung von Musik im Alltag zu gewinnen und zu vermitteln.