Composition by Martina Lussi, 2022 with Recordings by Patricia Jäggi
Das Stück orientiert sich am organischen Rhythmus der Vögel, die ihre eigene Zeitlichkeit besitzen. Es spielt mit der Koexistenz unterschiedlicher Pulse und Frequenzen. Die Komposition mäandert zwischen hohen und tiefen Klängen, spielt mit nahen Geräuschen und offenen, fernen Klanglandschaften. Sie eröffnet Raum für unterschiedliche Hörperspektiven auf die subpolare Vogelwelt. In der Komposition werden nicht nur Birdscapes, die im Rahmen der Feldforschung entstandene Aufnahmen arrangiert: die Aufnahmen sind gefiltert, prozessiert, geschichtet und mit synthetisch produzierten Klangtexturen angereichert. Imaginierte Perspektiven werden in Klang umgesetzt. Die an Land aufgenommenen Recordings sind z. B. mittels Layering, Equalizing und Spectral Freezing so bearbeitet, dass der Eindruck des Abtauchens unter Wasser entsteht. Oder es kreisen künstliche Windgeräusche, generiert aus Noise und einem sich ständig bewegenden Bandpassfilter, auf den vier Lautsprechern, während gleichzeitig Vogelaufnahmen zu hören sind, in welchen sich der Fokus mehr und mehr auf die tieferen Frequenzen verschiebt und so ein komponiertes, kreisendes Aufsteigen entsteht.