1967 und 2018, Kairo, Beirut, Düsseldorf, Berlin; Schlager, Beat, Funk, BRAVO, Exotismus und Sex-Rollen, generation gap und past-presence-remixe. Was war früher, was ist jetzt? -- und Ricky Shayne, diese Ikone des tieferen Schlagers, der authentischen Falschheit, er hat überlebt.
Die 6-teilige Mini-Serie SHAYNE versetzt sich zurück nach 1970, nachgespielt von seinen Söhnen, Tarek und Imran: sie sind heute so alt wie er damals war – und lässt das 1970 wie im Kurzschluss mit seiner Zukunft zusammenfallen, fast 50 Jahre später, 2018.
Der Film SHAYNE ist keine Musikdoku, hier wird nicht ein vergessener Held entdeckt und für eine kurzweilige Nostalgie gedopt; der Regisseur, der als 10-Jähriger vollkommen geflasht war von Ricky Shayne, befragt Ricky Shayne, aber auch sich selbst, die BRAVO-Fotowelt wie überhaupt diese Nachkriegszeit, was dort eigentlich los war. Herausgekommen ist nun ein Portrait dieser Frage. Ein unkonventionelles Anti-Portrait, ein Balancieren über dem Abgrund verlorener Zeit. Filmvorführung in Anwesenheit des Regisseurs Stephan Geene mit anschliessendem Gespräch.
Stephan Geene ist Mitbegründer des Kunstprojekts minimal club und von b_books, Buchhandlung für queer theory, Kunst, politische Theorie, Veranstaltungsraum, Verlag, Kollektiv in Berlin. Er arbeitet als Künstler in verschiedenen Konstellationen, ausserdem als Filmemacher und Übersetzer.