Im ersten Modul werden die Implikationen der digitalen Transformation auf die Strategie, die Struktur und Kultur sowie die Personalentwicklung diskutiert.
Vor dem Hintergrund der aktuellen, v.a. durch Globalisierung und Digitalisierung beeinflussten rasanten Veränderungsdynamik, die auf Organisationen einwirkt (und von diesen mitgeprägt wird), kommt der organisationalen Lernfähigkeit eine bedeutende Rolle zu. Um sich zu erneuern, muss eine Organisation sowohl aus einer systemischen als auch aus einer relationalen Sicht auf allen Ebenen Möglichkeiten schaffen, welche die vorhandenen organisationalen Routinen konstant in Frage stellen. Aus einer Veränderungs- und Lernperspektive heraus werden Organisationsmodelle entworfen, in denen die Konfrontation zwischen etablierten Praktiken und neuen Ideen innerhalb der Organisation kontinuierlich über Reflexion bzw. über Diskurse eingeübt wird. Nur so kann eine Organisation langfristig ihre Lernfähigkeit erhalten und Innovationen hervorbringen. Im ersten Modul wird die grundlegende theoretisch-konzeptionelle Basis eingeführt (Systemtheorie, Komplexitätstheorie, Innovations- und Kreativitätsmanagement, Change Management, moderne Führungstheorien). Im Vordergrund stehen der Wandel der Führungskultur, der Führungsrolle sowie die Zusammenarbeit in sich digitalisierenden und agilisierenden Organisationen. Im Zentrum stehen veränderte Hierarchien, der Umgang mit neuen Ungewissheitszonen und Machtgefügen sowie Rollenverständnissen von Führung. Diese werden u.a. unter Einbindung eines Improvisationstheaters erprobt und diskutiert. Weiterhin starten die Teilnehmenden ihre Selbstreflexionsreise mit dem Individual Creativity Navigator und dem Creative Leadership Circle, einem 360 Grad Feedback-Tool. Beides Instrumente, die an der Hochschule Luzern Wirtschaft entwickelt wurden.
In diesem Modul werden die Teilnehmenden an die Didaktik des Programms herangeführt und das Lernsystem wird etabliert (inkl. kommunikationsfördernden digitalen Kollaborations-Tools).
Programm - Teil 1 (August - November)
Inzwischen arbeiten viele Organisationen agil, sind es aber nicht. Es gibt keine agile Transformation, die nicht an harte Grenzen stösst. Gerade jene Unternehmen, die am engagiertesten gestartet sind, um ihre starren Strukturen und Silos aufzubrechen, mussten einsehen: So einfach ist es nicht. Hier setzt das zweite Modul an. In diesem werden konkrete Ansätze zur Gestaltung organisationaler Transformation eingeführt und mit den Teilnehmenden erprobt. In der bürokratischen Organisation ist formal immer klar, wer an wen berichtet. Wenn agile Modelle und Methoden vermehrt auf Projektorganisation und flexible Zusammenarbeit setzen, müssen Führungsbeziehungen und Kommunikationskanäle immer wieder neu ausgehandelt werden. Und weil die Arbeitszusammenhänge zunehmend temporär sind, werden sie selten formal festgelegt. Das erschwert den Akteuren die Orientierung. Interne Stakeholder bilden sogenannte "lokale Rationalitäten" aus, die bestimmen, was sie für richtig ansehen. Sie tun dies entlang ihrer arbeitsteiligen Aufgaben und Ziele. Wer im Unternehmen auf die Beiträge und Zustimmung mächtiger Akteure angewiesen ist, tut also gut daran, herauszufinden, wofür sie sich einsetzen und welchen Zielen ihre Aktivitäten folgen. Sind die jeweiligen lokalen Rationalitäten einmal durchschaut, ist es leichter, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Wer in einer agilen Organisation seine eigenen Vorhaben voranbringen will, muss Netzwerke und Beziehungen gestalten und sich auf konstruktive Art und Weise Einfluss sichern können.
Im Zentrum stehen Ansätze der agilen Organisations- und Führungsentwicklung. «Agile Führung» wird an konkreten Beispielen «durchgespielt». Im Modul sind Praxisarbeiten von den Teilnehmenden eingebunden. Dieses Modul ist ausgesprochen «trainingsorientiert».
Programm - Teil II (Dezember - Februar)
Im dritten Modul werden wichtige Ansätze und Tools zur Gestaltung von Führungsbeziehungen in einer sich transformierenden und zunehmend virtuellen Arbeitswelt eingeführt. Dabei geht es v.a. um die Bewältigung von Führungsarbeit in dynamischen Veränderungssituationen, laterale Führung, Laufbahnentwicklung jenseits der Hierarchie, Umgang mit Transparenz und Entmachtung in modernen Organisationsdesigns, Integration neuer Raumkonzepte und digitaler Kollaborationstools in die Führungsarbeit. Im Rahmen des Moduls arbeiten wir ausserdem mit dem Verein Liquid Democracy aus Berlin zusammen. Liquid Democracy stellt aktuelle Beispiele von Beteiligung von Mitarbeitenden in Organisationen vor und die Teilnehmenden lernen in einem 3stündigen Online-Basis Seminar, wie sie konkret Beteiligungsprojekte in ihrer Organisation mit Hilfe einer kostenlosen Software umsetzen können.
Programm - Teil III (Februar - Mai)
Zwischen dem zweiten und dritten Modul stehen im Prozessmodul (Modul IV) parallel zum Präsenz- und Online-Unterricht die Führungsperson im Zentrum. Die Teilnehmenden reflektieren einerseits die Ergebnisse des Individual Creativity Navigators und des 360 Grad Feedbacks mit einem Coach in einem 1:1 Setting. Andererseits wird am Ende des dritten Moduls das Thema Self-Leadership mit Hilfe des Mindfulness Ansatzes vertieft. Das Modul enthält Achtsamkeitstrainings und bietet Raum für die Auseinandersetzung mit den eigenen Ressourcen.