Bis 2030 sollten die CO2-Emissionen in allen Konsumbereichen halbiert werden. Um den Energiebedarf im Siedlungsraum für Raumheizung, Kühlung, Warmwasser und den Haushaltsstrombedarf emissionsfrei zu decken, bedarf es thermischer und elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen. Diese werden im besten Fall lokal bereitgestellt. Dabei ist der Umbau des Versorgungssystems von fossil zu erneuerbar und von zentral auf dezentral systemisch anzupacken.
Das «Handbuch» zur Entwicklung erneuerbarer, dezentraler Energiesysteme sowie das entsprechende «Faktenblatt» bieten den unterschiedlichen Akteuren einen Überblick zu möglichen Strategiepfaden und Handlungsansätzen. Fazit: In der Schweiz sind die technologischen Voraussetzungen günstig, um Gebäude und Areale vollständig mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Dezentrale Systeme können CO2-freie Energieressourcen nutzbar und in Form von thermischer und/oder elektrischer Energie für Gebäude und Areale verfügbar machen. Dadurch lässt sich «Netto-Null» im Siedlungsraum erreichen.
«Netto-Null» im Siedlungsraum ist auch betriebswirtschaftlich interessant. Dafür arbeitet die Hochschule Luzern seit Jahren intensiv mit Wirtschaftspartnerinnen und -partnern zusammen. Die entsprechenden Projekte werden zumeist durch den Bund unterstützt und eröffnen umsetzbare, praxisnahe Handlungsansätze zur Zielerreichung.
Lesebeispiel:
Der rote Punkt rechts oben repräsentiert einen Altbau mit Ölheizung mit CO2-Emission von 60 kg CO2/m2. Neubauten oder energetisch ertüchtigte Altbauten erreichen den hellroten Punkt links oben und emittieren lediglich 15 kg CO2/m2. Um das Ziel des SIA-Effizienzpfades Energie mit 5 kg CO2/m2 zu erreichen, muss die Wärme durch ein Fernwärme-System bereitgestellt werden. Wird dagegen die Wärme im Altbau durch eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4,1 bereitgestellt, wird dasselbe Ziel erreicht.