Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat die Gründung eines Zuger Instituts an der Universität Luzern mit neun Lehrstühlen. Rund ein Drittel der Fördergelder soll in eine Verstärkung der bisherigen Forschungsaktivitäten an der Hochschule Luzern fliessen. Zudem wird eine Kooperations- und Kommunikationsplattform, ein sogenannter Hub, geschaffen.
«Wir glauben, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, viele Bereiche unseres Lebens zu verändern, und wir wollen sicherstellen, dass wir an der Spitze dieser Veränderung stehen», wird Finanzdirektor Heinz Tännler in der Medienmitteilung des Kantons zitiert. Die Forschung wird sich nicht nur auf technologische Aspekte konzentrieren, sondern auch die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik umfassend untersuchen, also auch humanwissenschaftliche Aspekte berücksichtigen, heisst es weiter.
Zur Medienmitteilung des Kantons
Die beiden Hochschulen begrüssen die Initiative. Prof. Dr. Barbara Bader, Rektorin der Hochschule Luzern erklärt: «Die komplementäre Zusammenarbeit mit der Universität Luzern im Blockchain-Bereich ermöglicht eine interdisziplinäre Herangehensweise, die einzigartig ist – schweizweit und über die Landesgrenzen hinaus. Sie ist für die Blockchain-Forschung und auch für den Standort Zug sehr erfolgsversprechend.»
Prof. Dr. Bruno Staffelbach, Rektor der Universität Luzern, sagt dazu: «Die Initiative ist eine grosse Chance für den Hochschulplatz und verstärkt die Zusammenarbeit von Universität und Hochschule Luzern weiter. Die beiden Partner ergänzen sich dabei ideal.»
Während die HSLU ihre Expertise aus den Bereichen Technik, Informatik und Finance in die Kooperation einbringt, steuert die Universität Luzern die humanwissenschaftliche Perspektive, beispielsweise Recht, Politik oder Soziologie bei.
Prof. Dr. Alexander H. Trechsel, Projektleiter seitens der Universität Luzern, Prorektor Forschung und Professor für Politikwissenschaft, hält fest: «Die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf die Gesellschaft sind noch wenig erforscht. Hier können die Humanwissenschaften wegweisende Arbeit leisten.»
Prof. Dr. René Hüsler, Direktor des Departements Informatik der Hochschule Luzern im Kanton Zug, betont: «Die Hochschule Luzern ist im Bereich der Blockchainforschung bereits sehr profiliert. Dank unserer internationalen Netzwerke kann die Initiative schnell in konkrete Projekte übersetzt werden und Wirkung entfalten.»
Blockchain-Forschung der HSLU: weltweit bekannt
Die Hochschule Luzern ist in der Forschung zur Blockchain-Technologie bereits seit Jahren aktiv: Unter anderem dank zahlreichen Projekten am Departement Informatik sowie am Institut für Finanzdienstleistungen Zug. An regelmässigen Konferenzen – wie der Crypto Valley Conference und der IFZ FinTech Konferenz – bringt sie führende Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung zusammen. Darüber hinaus ist die HSLU tief in der internationalen Blockchain-Szene verankert. Sie ist Mitglied eines internationalen Forschungsverbundes, welcher die EU in Blockchain-Fragen berät, und Teil des «Blockchain Research Institute», einem der wichtigsten Blockchain-Forschungsnetzwerken weltweit.