In den 25 Jahren seit ihrer Gründung ist die Hochschule Luzern zu einer bedeutenden Impulsgeberin und Dienstleistungspartnerin für die Zentralschweiz geworden. Erfolgsfaktoren dafür sind – dies verdeutlichen auch die Resultate des nationalen Bildungsberichts Schweiz 2023 – praxisnahe Aus- und Weiterbildungen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
«Wir wollen bewegen – unser Umfeld und uns selbst», erklärt Barbara Bader, die Rektorin der Hochschule Luzern. «Essenziell dafür ist der stete Dialog mit unseren Stakeholdern und die Nähe zu Themen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die Wirtschaft, Kultur, Politik und die Menschen aktuell beschäftigen.»
So liegt ein Schwerpunkt beim Thema Gesundheitsversorgung: Die Hochschule Luzern erhielt Ende September 2022 vom Konkordatsrat den Auftrag, zusammen mit dem Gesundheitszentrum XUND spezifische Aus- und Weiterbildungsangebote auf Fachhochschulebene zu prüfen, um im Bereich Pflege und Medizintechnik/Life Sciences dem Fachkräftemangel in der Zentralschweiz entgegenzuwirken.
Studierendenzahlen bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau
Im vergangenen Jahr nahmen an der Hochschule Luzern rund 8'300 Personen an einem Bachelor- oder Master-Studiengang teil, praktisch gleich viele wie 2021. Dabei studieren mehr junge Menschen von ausserhalb der Trägerkantone an der HSLU, als umgekehrt. Barbara Bader: «Die Hochschule Luzern weist gemäss Bildungsbericht Schweiz zudem den zweithöchsten Prozentsatz an Absolventinnen und Absolventen auf, die nach dem Studium einer ausbildungsadäquaten Beschäftigung nachgehen. Wir sehen dies als Bestätigung, dass wir attraktive und für den Arbeitsmarkt relevante Kompetenzen vermitteln.»
Ebenso positiv sei die Diversität der Studierenden an der HSLU. Diese stammen mehrheitlich aus Elternhäusern ohne Hochschulabschluss. Unverändert geblieben ist auch der Frauenanteil von 46 Prozent. «Chancengerechtigkeit und soziale Mobilität sind zentrale Aspekte nachhaltiger Bildung», so Barbara Bader.
Insgesamt haben 12'724 Personen an einem Weiterbildungsprogramm teilgenommen, rund 5'000 davon an einem MAS-, CAS- und DAS-Programm. Die Anzahl Teilnehmende an Fachkursen oder Seminaren hat sich von rund 6'700 im Vorjahr auf 7'700 erhöht und bewegt sich auf dem Vor-Pandemie-Niveau.
Wertvoller Wissens- und Technologietransfer in die Region
Die Hochschule Luzern ist durch eine Vielzahl erfolgreicher Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen aus der Region verbunden. Die Forscherinnen und Forscher an der Hochschule Luzern haben 2022 348 neue Forschungsprojekte gestartet, 280 davon sind durch externe Forschungspartner finanziert. Die Innosuisse unterstützt 68 neue Projekte, der Schweizerische Nationalfonds drei und der Bund 62. Aus EU-Programmen flossen Drittmittel in zwölf neue Projekte.
Der Forschungsumsatz stieg auf 65 Millionen Franken. Von den sechs Departementen verzeichneten Technik & Architektur sowie Wirtschaft die höchsten Umsätze in diesem Bereich. Zudem erwirtschafteten die HSLU-Departemente 7.3 Millionen Franken mit Dienstleistungen.
An der Hochschule Luzern sind 2'070 Mitarbeitende tätig, davon 869 Professorinnen, Professoren und Dozierende sowie 621 wissenschaftliche und assistierende Mitarbeitende. Im Bereich Administration und Technik arbeiten 549 Personen. Dazu kommen 31 Lernende, Praktikantinnen und Praktikanten. Damit gehört die HSLU nach wie vor zu den grössten Arbeitgeberinnen der Zentralschweiz.
Fast eine Punktlandung
Die Jahresrechnung der Hochschule Luzern 2022 schliesst mit einem Gewinn von 0.97 Millionen Franken. Budgetiert gewesen war ein Plus von 1.7 Millionen. Ausschlaggebend war u.a. der Anstieg der Energiekosten. «Aus Unternehmenssicht fast eine Punktlandung», bilanziert Barbara Bader den Geschäftsverlauf. Der Umsatz beträgt 315.6 Millionen Franken, rund sieben Millionen mehr als im Vorjahr. Die Fachhochschulen sind gemäss Bildungsbericht seit 2007 um rund 20 Prozent effizienter geworden.
Die HSLU verzeichnet dazu im schweizweiten Vergleich die mit Abstand geringste Trägerrestfinanzierung. «Das zeugt davon, wie effizient und wirtschaftlich die Hochschule Luzern ihre Aufgaben erfüllt – mit allen positiven, aber auch kritischen Effekten einer solch hohen Systemauslastung», betont die Rektorin.
Die Konkordatskantone beteiligten sich mit gut 28 Prozent, der Bund mit gut 25 Prozent an der Finanzierung der grössten Bildungsinstitution der Zentralschweiz. Ende 2022 betrug das Eigenkapital 14.7 Millionen Franken, was 4.6 Prozent des Umsatzes entspricht.
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