Die vollständige Chronologie des Departements Soziale Arbeit findet sich hier
Am 3. April 1918 eröffnete der Schweizerische Katholische Frauenbund zusammen mit der Kongregation der Lehrschwestern in Menzingen die «Schweizerische Sozial-caritative Frauenschule» in Luzern. Sie bildete Töchter der gehobenen Gesellschaft für ehrenamtliche Tätigkeiten aus. Die Gründungszeit fiel in die Zeit des ersten Weltkriegs, die auch in der Schweiz grosse Armut und Entbehrungen brachte. Die sozialen Spannungen entluden sich 1918 im landesweiten Generalstreik. Die in sozial-caritativer Arbeit ausgebildeten Frauen sollten mit der «heimatschaffenden Kraft der Frau» mitwirken, eine Beruhigung herbeizuführen und den sozialen Frieden zu sichern. Das war der Anfang einer langen Geschichte der Institution, die über verschiedene Vorgängerschulen zur heutigen Hochschule Luzern – Soziale Arbeit führte.
Von der karitativen Tätigkeit zur Hochschuldisziplin
«Das Ziel der Ausbildung und der humanitäre Gedanke, Menschen in erschwerten Lebenslagen zu unterstützen, sind bis heute gleichgeblieben», sagt Dorothee Guggisberg, Direktorin des Departements Soziale Arbeit. «Verändert hat sich der gesellschaftliche Stellenwert der Sozialen Arbeit: Aus der karitativen Freiwilligenarbeit sind eine Hochschuldisziplin und ein bezahlter Fachberuf geworden.» Fachpersonen der Sozialen Arbeit sind heute überall dort im Einsatz, wo Menschen zusammenleben: in sozialpädagogischen Einrichtungen, in Sozialämtern, in der Quartierarbeit, im Strafvollzug oder auch in der Flüchtlingsarbeit.
«Bis heute ist Soziale Arbeit eine Arbeit an der Gesellschaft», sagt Dorothee Guggisberg. Und sie sei unverzichtbar, denn sie leiste einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg und zum sozialen Frieden im Land. «In der Aus- und Weiterbildung am Departement Soziale Arbeit nehmen wir die aktuellsten Entwicklungen und Bedürfnisse in der Gesellschaft auf und tragen so zu einem wirkungsvollen Sozialwesen bei.»
Geburtstag feiern mit 100 Aktionen und Veranstaltungen
Das Jubiläumsjahr der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit wird mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen begangen. Teil davon sind «100 Aktionen», welche die Studierenden von Februar bis Anfang März durchführen. Den Aktionen liegt das Lehr- und Lernkonzept «Service-Learning» zugrunde. Service-Learning verknüpft die akademische Lehre mit zivilgesellschaftlichem Engagement. Die Studierenden können ihr Wissen praktisch anwenden und sich im Rahmen des Studiums aktiv für das Wohl der Gesellschaft einsetzen.
Die Jubiläumsschrift «Soziale Arbeit bewegt, stützt, begleitet» beleuchtet auf rund 300 Seiten die Schwerpunkte, in denen die Schule aktuell tätig ist und zu deren Weiterentwicklung sie auch in Zukunft massgeblich beitragen wird. Behandelt werden etwa Themen wie Prävention und Gesundheit, Kindes- und Erwachsenenschutz, Sozialmanagement und Soziale Sicherheit. Von April bis Juni greifen sechs Veranstaltungen in den Zentralschweizer Kantonen sozialpolitische Fragen auf. Am 28. Juni 2018 schliesst ein Jubiläumsanlass im Kultur- und Kongresszentrum Luzern die Feierlichkeiten ab. Er zeigt – auch in historischen Rückblenden – den Beitrag der Sozialen Arbeit zur gesellschaftlichen Entwicklung.
Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit ist mit 792 Studierenden in der Ausbildung und rund 1’000 Studierenden in der Weiterbildung eine der grösseren Schulen für Soziale Arbeit in der Schweiz. Im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit bildet sie Sozialarbeiterinnen, Soziokulturelle Animatoren und Sozialpädagoginnen aus. Zudem bietet sie zusammen mit den Fachhochschulen Bern, St. Gallen und Zürich den Master-Studiengang in Sozialer Arbeit an. Das Departement verfügt über eine breit gefächerte Weiterbildungspalette. Zum Angebot gehören auch Projekte in Forschung & Entwicklung sowie Dienstleistungen für Fachpersonen, Organisationen, Behörden und Unternehmen.
100 Jahre Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
100 Jahre – 100 Projekte: Rund 250 Studierende führen in Gruppen von Mitte Februar bis Anfang März in der Zentralschweiz und darüber hinaus gemeinsam mit Organisationen und Institutionen vor Ort verschiedene Aktionen mit gemeinnützigem Charakter durch. Eine Übersicht findet sich unter https://www.benedu.ch/aktuell/
Jubiläumsschrift «Soziale Arbeit bewegt, stützt, begleitet»: Die Jubiläumsschrift zeigt, was die Soziale Arbeit für die Gesellschaft leistet. Neben gegenwärtigen Trends beinhaltet sie historische Rückblenden mit reichlich Bildmaterial. Sie wendet sich an Fachpersonen und die interessierte Öffentlichkeit und soll auch im Unterricht verwendet werden. Die Jubiläumsschrift ist für 39 Franken im interact Verlag erhältlich.
Veranstaltungen in den Kantonen: In den Zentralschweizer Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Zug sowie Obwalden und Nidwalden greifen im April bis Juni 2018 Veranstaltungen aktuelle sozialpolitische Fragen auf.
Jubiläumsanlass in Luzern – 28. Juni 2018: Ein Festakt für interne und externe Gäste beschliesst die Jubiläumsaktivitäten und das aussergewöhnliche Studienjahr.
Weitere Informationen unter www.hslu.ch/100jahre-sozialearbeit