Wer Erfolg hat, teile diesen mit anderen: Dieser in den USA verbreitete philanthropische Gedanke bildet die Basis der Lucerne Master Academy of Animation (LuMAA), die vom 31. Juli bis 8. September 2017 zum zweiten Mal stattfindet. Diese sogenannte Masterclass ist eine Kooperation der Studienrichtung Animation der Hochschule Luzern –Design & Kunst mit Animatoren aus Hollywood – Experten auf ihrem Gebiet – die etwa den fremdartigen Welten im Science-Fiction-Epos «Star Wars: The Last Jedi», den mutierten Affen in «War for The Planet of The Apes» oder den liebenswerten Drachen in «How to Train Your Dragon» digitales Leben einhauchen.
An der LuMAA geben die aus Luzern, Bern, St. Gallen, Zürich, Baden-Württemberg und Oregon, USA, stammenden Animatoren ihr Wissen sechs Wochen lang an ausgewählte Studierende und Profis aus der Schweiz weiter. Bewerben konnten sich Personen, die Schweizer sind, in der Schweiz wohnen oder einen Bezug zum Schweizer Animationsfilm haben. Sie mussten ihr Talent vor der Aufnahme mit einem Showreel unter Beweis stellen. Anmeldeschluss war der 12. Mai.
Von Luzern nach Kalifornien: Karriereschub dank LuMAA
«Die Rückmeldungen auf die erste LuMAA im letzten Jahr waren derart positiv, dass wir beschlossen haben, die Masterclass weiter zu führen», sagt Co-Organisator Jürgen Haas, der an der Hochschule Luzern den Bachelor-Studiengang Animation leitet. «Unsere Studierenden profitieren enorm davon. Ramon Arango, ein diesjähriger Absolvent, hat dank der LuMAA 2016 einen der raren Praktikumsplätze bei der Firma Pixar im kalifornischen Emeryville erhalten, wo er an einem ihrer nächsten Blockbuster-Filme mitarbeiten wird.»
Die LuMAA stärkt den europaweit guten Ruf der Hochschule Luzern – Design & Kunst als Ausbildungsplatz für Animation. Seit der Erstausgabe verzeichnet Jürgen Haas einen starken Anstieg von Bewerbungen für den Studiengang. «Die Leute merken, dass das man von der Animation leben kann. Das wiederum führt zu einer stärkeren Nachfrage nach entsprechenden Studiengängen, was uns zugutekommt.»
Interesse an der Animation wächst
Seit einigen Jahren steigt das Interesse an Animationsfilmen. Dies zeigte erst kürzlich der Erfolg der Schweizerisch-französischen Koproduktion «Ma Vie de Courgette» des Westschweizer Regisseurs Claude Barras, die sogar für einen Oscar nominiert war. Während Animationsfilme im französischsprachigen Raum in der Tradition der Comics schon länger als Kunstform anerkannt sind, setzt sie sich nun zunehmend auch in der Deutschschweiz durch.
Nachfolgend finden Interessierte ein Video mit Impressionen von der LuMAA 2016:
Die LuMAA 2017
Die diesjährige LuMAA leitet erneut Simon Otto aus Gommiswald, St. Gallen. Als Head of
Character Animation bei DreamWorks Animation (Universal City, Kalifornien) arbeitete Otto zuletzt an «How to Train Your Dragon 3». Er wird unterstützt von folgenden Kollegen:
Jean-Denis Haas aus Luzern
Position: Senior Lead Animator bei «Industrial Light & Magic» (ILM), San Francisco, USA
Aktuelles Projekt: «Star Wars: The Last Jedi»
Michael Aerni aus Neftenbach, Kanton Zürich
Position: Senior Animator bei Weta Digital, Wellington, Neuseeland
Aktuelles Projekt: «War for the Planet of the Apes»
Stefan Schumacher aus Luzern
Position: Animator bei Pixar, Emeryville, Kalifornien, USA
Aktuelles Projekt: «Finding Dory»
Simon Christen aus Köniz, Kanton Bern
Position: Animator bei Pixar, Emeryville, Kalifornien, USA
Aktuelles Projekt: «Cars 3»
Lukas Niklaus aus Dagmersellen, Kanton Luzern
Position: Animator bei Weta Digital, Wellington, Neuseeland
Aktuelles Projekt: «War for the Planet of the Apes»
K.C. Roeyer aus Portland, Oregon, USA
Position: Animator bei Pixar, Emeryville, Kalifornien, USA
Aktuelles Projekt: «Finding Dory»
Thomas Grummt aus Möckmühl, Baden-Württemberg, Deutschland
Position: Supervising Animator bei Dreamworks Animation SKG, Universal City, Kalifornien
Aktuelles Projekt: «How to Train Your Dragon 3»
Das Programm
Die Schwerpunkte der LuMAA 2017 sind: «Character Walk», «Close Up Acting and Lipsynch», «Creature Animation» sowie «Human Acting».