In der Übersicht
Dieses Vorprojekt untersucht zusammen mit der Nomoko AG das Potenzial von Augmented Reality (AR) kombiniert mit Nomokos Digitalen Zwillingen für einen besseren partizipativen Planungsprozess in der Stadt- & Gemeindeentwicklung. Grundlage dieser Idee ist die Erkenntnis, dass AR-Anwendungen potenziell in der Lage sind, das räumliche Vorstellungsvermögen zu verbessern und immersive Erlebnisse zu schaffen, die in Echtzeit geteilt und vor Ort über die Realität gelegt werden können. Die praxisorientierte Entwicklung und Forschung findet anhand von einem Praxisbeispiel in Unterägeri ZG statt, bei dem der Ortskern mit diversen Wohn- und Gewerbegebäuden sowie öffentlichen Plätzen aufgewertet wird.
Nomoko hat im Rahmen der Planungsarbeiten ein photogrammetrisches 3D-Modell des Dorfzentrums, einen sog. Digitalen Zwilling, erstellt. Als Basis dafür dienen hochauflösende Fotos, die Nomoko mit einer Kameradrohne anfertigte. Das HSLU-Team lotet dabei das kollaborative Schnittstellenpotenzial der Digitalen Zwillinge von Nomoko mit der ortsbasierten und mobilen AR-Anwendungen aus. Dabei sollen unterschiedliche Bauweisen und -typologien vor Ort im AR verknüpft mit Informationen und Darstellungen vom Digitalen Zwilling betrachten werden können. Ebenso können in der interaktiven AR-Umgebung die Betrachterinnen und Betrachter partizipativ eigene Gebäude modular «bauen», um so eigenständig unterschiedliche Varianten zu gestalten und diskutieren zu können.
Die beiden Bereiche von Digitalen Zwillingen und Augmented Reality wurden im Kontext von stadtplanerischen Prozessen bisher vordergründig eigenständig und isoliert voneinander entwickelt und erforscht. Ergänzend kommt hinzu, dass bisherige Methoden von partizipativen Planungsprozessen in der Stadt- und Gemeindeentwicklung meist entweder auf Onsite-Verfahren d.h. vor Ort und analog setzen, oder auf Online-Verfahren, die orts- und zeitunabhängige Beteiligung ermöglichen. Integrierte Systeme hingegen, werden seltener eingesetzt. Die Bündelung der Fachbereiche von Nomoko (Digitale Zwillinge) und der Hochschule Luzern (AR) ermöglicht es, in einer ersten praxisorientierten Machbarkeitsstudie die Schnittstelle dieser beiden aufstrebenden Technologien zu evaluieren.