In der Übersicht
Bei öffentlichen Bauvorhaben ist ein breites Spektrum von Stakeholdern aus unterschiedlichen Bereichen (Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) beteiligt. Um zu breit abgestützten Lösungen zu kommen, müssen allen Beteiligten die Möglichkeit erhalten, sich aktiv an einer solchen Planung zu beteiligen und so den Prozess so demokratisch wie möglich zu gestalten. Dies geschieht derzeit vor allem mit Plänen, Modellen und Texten, die für Laien oft nur schwer zu verstehen und nachzu-vollziehen sind. Diese Hürden erschweren eine Kommunikation und Informationsvermittlung auf Augenhöhe.
Die Kombination von Augmented Reality mit dem Smartphone und Tablet eröffnet hierzu vielversprechende neue Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten in der Stadtplanung und -entwicklung: AR-Visualisierungen haben einerseits das Potenzial, die Abstraktionslücke zwischen Planung (Pläne, Visualisierungen, Diagramme) und der Realisierung (Raum, Material, Funktion) anschaulich zu schliessen. Andererseits kann die anschauliche Präsentation komplexer Planungs- und Partizipationsprozesse insbesondere jüngere Menschen zu einer aktiven Beteiligung anregen.
Insbesondere Augmented Reality (AR) bietet grosses Potenzial sich zu einer sinnvollen Methodenerweiterung von Visualisierungstechniken in öffentlichen und partizipativen Planungsprozessen zu entwickeln.
Die Visualisierung der Neugestaltung der Bahnhofstrasse in Augmented Reality ist ein Gemeinschaftsprojekt des Tiefbauamts der Stadt Luzern sowie der Forschungsgruppen Visual Narrative und Immersive Realities Research Lab der Hochschule Luzern.
Mit dem Tablet können die geplanten baulichen Interventionen dreidimensional und räumlich betrachtet werden. Die projektierte zweite Baumreihe, die neue Velostation und die mobilen Sitzgelegenheiten mit Bepflanzung werden so visuell erfahrbar. Nutzerinnen und Nutzer erleben somit vor Ort, wie die Bahnhofstrasse künftig gestaltet und genutzt werden könnte, ohne dass dazu bereits reale bauliche oder sonstige Eingriffe nötig wären.
Die Visualisierung erfolgt auf Mobilgeräten, da sie weit verbreitet sind, und sie die gleichzeitige Nutzung grösserer Teilnehmergruppen bei Informations- und Beteiligungsprozessen ermöglichen.