In der Übersicht
Das Projekt «Gleichstellungsbericht LU» untersuchte den aktuellen Stand der Gleichstellung von Personen unterschiedlichen Geschlechts sowie von lesbischen, bisexuellen und schwulen Menschen im Kanton Luzern, vor dem Hintergrund geltender kantonaler, nationaler und internationaler Normen. Daraus entstand ein wissenschaftlicher Grundlagenbericht, der aus fachlicher Sicht den Handlungsbedarf darlegte. Der Bericht bildete die Grundlage für den, um politische Empfehlungen ergänzten, Rechenschaftsbericht.
Gleichstellung von Personen unterschiedlichen Geschlechts sowie verschiedener sexueller Orientierung betrifft als Querschnittsfrage verschiedenste Themenbereiche. Ausgehend vom Luzerner Gesetz über die Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann (SRL 24, §4 Abs. 2 lit. c), und unter Bezugnahme auf Art. 8 BV und den Dimensionen der CEDAW (Frauenrechtskonvention der UNO) – erarbeiteten wir mit unterschiedlichen methodischen Zugängen eine breite Themenvielfallt. Wir fokussierten in der Analyse erstens Themen, in denen der Kanton bereits aktiv war (vgl. die Vierjahresstrategien seit 2011) und Handlungsmöglichkeiten, die auf kantonaler Ebene bestehen; zweitens beleuchteten wir gleichstellungspolitisch relevante Themen, über die noch kaum etwas zur Problemlage bekannt ist und drittens Themen, wo sich aus vorhandenen Daten eine relevante Problemlage erkennen liess. Konkret behandelten wir folgende Themenbereiche:
- Verankerung des Themas in Staat und Zivilgesellschaft («Gleichstellungsstrukturen»)
- Gesellschaft: Bildung, Stereotypen, Sicherheit, Gesundheit, Immigration
- Familie: Familienformen, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, unbezahlte Care-Arbeit
- Öffentlichkeit: Partizipation und Repräsentation in Politik und Zivilgesellschaft, Kultur
- Wirtschaft: Erwerbsarbeit, Lohngleichheit, Karriere, soziale Absicherung/Armut
Die Studie war einem intersektionalen Ansatz verpflichtet, der Geschlecht mit anderen Ungleichheitsdimensionen verwoben sieht. Somit interessierte uns auch die spezifische Situation von bestimmten Gruppen, über deren Situation es eine schlechte Datenlage gibt, obwohl sie in der internationalen Forschung als besonders marginalisiert gelten.