In der Übersicht
Galerien müssen mit der Tatsache zu leben lernen, dass Bilder heute in Netzwerken übermittelt, geteilt und verhandelt werden und dass diese Bilder in den sozialen Medien in einem neuen Aggregatzustand gehalten werden. Darin ersetzen Überlagerungen von Herstellung und Manipulation, von individueller und kollektiver Bedeutungsproduktion die hergebrachten statischen Verfahren der Repräsentation und Erinnerung. Kuratorische Autorität geht nicht mehr von einem bestimmten Zentrum aus, und die Kultureinrichtungen müssen die die Standpunkte ihrer bisherigen Interessengruppen und -vertreter mit der Kompetenz von Kuratoren sozialer Medien in Verbindung bringen. Gegenwärtige Praktiken der Weitergabe und Präsentation von Bildern sind im Hinblick auf grössere Kreise, als üblicherweise das Publikum musealer Praktiken bilden, neu zu beleuchten. Insbesondere mit genuin digitaler Fotografie betraute Eirichtungen müssen die geltenden Vorstellungen vom ‚Kuratieren’ auf den Prüfstand stellen. Die Netzwerke der Online-Kultur eröffnen neue Möglichkeiten des Austauschs mit dem Publikum (Koautorschaft, Partizipation) und Vermarktung (Mehrwert, Interaktion). Das Projekt ist use-inspired. Es verbindet in internationaler Zusammenarbeit (Luzern, Winterthur, London, Barcelona) Museen für Kunst und Kultur mit dem Netzwerk der Online-Kultur und bringt neues akademisches ebenso wie praxisbasiertes kuratorisches Wissen als eine zeitgenössische Schlüsselpraxis hervor. Die HSLU-Studienrichtungen Camera Arts und Digital Ideation profitieren von den Projektaktivitäten.