In der Übersicht
Inhalt und Ziel des Forschungsprojektes
Die Aufarbeitung umfasst die Erschliessung und Ordnung von bis anhin kaum gesichteten Dokumentationsmaterialien (u.a. Mission Statements, Gesuchen, Briefwechseln) selbstorganisierter Räume in der Schweiz. Ergänzende Interviews mit involvierten AkteurInnen (BetreiberInnen, VertreterInnen aus Kulturpolitik und Verwaltung) ergeben ein kondensiertes Abbild der Einschätzungen und Visionen von Selbstorganisation in der Schweizer Kunstszene. In der vergleichenden Analyse der beiden Arbeitsschritte (Dokumentationen und Interviews) werden die erhobenen Fakten aus den Quellenmaterialien mit den in den Interviews eruierten Einschätzungen abgeglichen und entlang relevanter Stichworte in Bezug zum aktuellen kulturpolitischen Diskurs gesetzt.
Als anwendungsorientertes Grundlagenprojekt wenden sich die Outputs des Projektes an die involvierten Interessensgruppen: die online verfügbare Dokumentation selbstorganisierter Kunsträume und die wissenschaftliche Publikation schliesst eine Lücke in der Geschichte der Schweizer Kunstszene. Dazu werden Formate zur Vermittlung der Ergebnisse an die interessierten Stakeholder (u.a. Kulturpolitik, Verwaltung, Kunsträume) erarbeitet. Damit zeigt das Projekt auch, wie Forschungsergebnisse in adäquater Weise an die Praxis zurückgegeben werden können.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Trotz in den letzten Jahren umfangreichen und thematisch äusserst vielfältigen Forschungen aus den Bereichen der Museum Studies, Institutionsgeschichte, Kunstsoziologie oder auch des Kulturmanagements ist die Analyse der selbstorganisierten und unabhängigen Kunstinitiativen auf nationaler wie internationaler Ebene ein Desiderat. Die Forschungsergebnisse des vorliegenden Vorhabens sind deswegen nicht nur für die Schweizer Situation von Bedeutung, sondern exemplarisch für vergleichbare Szenen in Europa.