Position
Die Bewältigung interdependenter globaler Krisen erfordert eine kreative, vorausschauende Haltung gegenüber den angestrebten "Extraordinary Turnarounds", um eine nachhaltige Entwicklung für "Most of the World" innerhalb unserer planetarischen Grenzen zu ermöglichen (Earth4All, 2022). Gegenwärtige und zukünftige Transformationen in dieser "Decade of Action" (UN-Agenda 2030) erfordern neue Formen der Zusammenarbeit, innovative Allianzen über die Grenzen verschiedener Disziplinen hinweg und damit auch die Entwicklung eines verstärkten Bewusstseins dafür, was Design ist und welchen Beitrag es leisten kann, um die gegenwärtigen Herausforderungen anzugehen.
Die Beiträge der Designdisziplinen zur nachhaltigen Entwicklung zielen häufig auf die Verwendung weniger schädlicher Materialien, die Anpassung effizienterer Verfahren, die Verbesserung von Konstruktionsprinzipien oder die Anpassung des individuellen Verhaltens ab. Designerinnen und Designer tragen jedoch auch zur nachhaltigen Entwicklung bei, indem sie die Rahmenbedingungen für neue soziale Praktiken gestalten, zwischen akademischen Disziplinen, professionellen Methoden und kulturellen Konventionen auf allen vier Ebenen des Designs (Buchanan, 1992) vermitteln und navigieren: von Grafiken und Produkten bis hin zu Interaktionen und Systemen. Die Ergebnisse dieser Interventionen können beispielsweise Waren und Dienstleistungen sein, Bildungsangebote, Graswurzel-Initiativen, gemeinsam entwickelte Visionen für eine wünschenswerte Zukunft, Entwürfe zur Organisationsentwicklung oder -regeneration, aber auch Beiträge zur einer grundsätzlichen Neukonzeption der Designdisziplinen in Forschung und Lehre.
Intention
Das PhD-Programm “Eco-Social Innovation by Design” richtet sich an Designerinnen und Designer aus Lehre und Praxis, die ihre Wissensbasis erweitern, ihre Praxen neu erfinden und gleichzeitig die Grenzen der Designdisziplinen durch die Entwicklung neuer "Grounded Theories" sprengen wollen. Dabei ermutigen wir angehende Designforschende zum "Learning by Doing" und zum Lernen aus der Praxis heraus. Wir begleiten unsere Doktorierenden in ihrem Lernprozess hin zur Entwicklung einer Design-Intervention, die darüber hinaus im Rahmen einer Dissertationsschrift theoretisch kontextualisiert wird.
Perspektiven
Das Programm bereitet Doktorierende auf verantwortungsvolle Positionen im Bildungswesen in Forschung und Lehre, im Management von privaten oder öffentlichen Organisationen oder auf ökosoziales Unternehmertum vor. Doktorierende profitieren von der Perspektivenvielfalt, vom überregionalen Austausch über akademische Praxen und Problemlösungsstrategien, von der Pluralität unterschiedlicher Innovationskulturen sowie von der Möglichkeit, in einem transkulturellen Umfeld in der Schweiz und in Indien zu lernen und anwendungsorientierte Forschung zu betreiben.