1. Welche Vision verfolgt die Stadt Zürich auf dem Gebiet des Nachhaltigen Bauen?
Die Stadt Zürich hat sich in den vergangenen Jahren erfolgreich entwickelt, und ihre Bevölkerung wächst seit der Jahrtausendwende auch wieder kontinuierlich. Gefördert wurde diese Prosperität durch eine günstige Wirtschaftslage, die sich auch in der weltweiten Krise als relativ stabil erwies. Zugleich verfolgt die Stadt verschiedene Programme zur nachhaltigen Stadtentwicklung – etwa hinsichtlich des ressourcenschonenden Umgangs mit Energie, in der Wohnbaupolitik oder in der Mobilität.
In den Strategien 2035 ist aufgeführt, wie sich die Stadt künftig weiterentwickeln wird.
2. Welches sind die wichtigsten Massnahmen des Amtes für Städtebau in diesem Bereich?
Das Amt für Städtebau (AfS) setzt sich auf den Ebenen Städtebau und baukulturelles Erbe für eine nachhaltige Entwicklung ein und nimmt Einfluss auf die drei Dimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Ein transparenter Aushandlungsprozess gewährleistet, dass die Vor- und Nachteile in diesen drei Handlungsdimensionen gegeneinander abgewogen werden. Das Ziel ist, eine hohe Lebensqualität und einen Mehrwert gegenüber dem Bestehenden zu schaffen.
Beim Themenfeld Gesellschaft verfolgt das AfS eine Wohnpolitik, die preisgünstigen und genossenschaftlichen Wohnungsbau fördert, bei Gebäuden sorgfältig zwischen Erhalt und Neubau abwägt und welche die 2000-Watt-Ziele verfolgt. In Bezug auf die Dimension Wirtschaft setzt das AfS auf kooperative Entwicklung von Arealen gemeinsam mit Grundeigentümern und im Hinblick auf die Dimension Ökologie will die Stadt Zürich die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft respektive künftig von Netto-Null erreichen. Der Beitrag des AfS ist dabei die Abstimmung von kommunaler Energieplanung mit dem kommunalen Richtplan; d.h. die Abstimmung der Siedlungsentwicklung mit sozialräumlichen und ökologischen Zielsetzungen.
3. Haben Sie bereits Erfolge erzielen können? Welche?
Als erstes der kommunale Richtplan, der aktuell in der Kommission des Gemeinderats beraten wird. Als zweites die im Frühjahr vorgestellte Fachplanung Hitzeminderung, die sich u.a. für die Erhaltung des Kaltluftsystems von den Hängen in die Stadt einsetzt. Schon heute wird dieser Punkt in Wettbewerben und Studien thematisiert und die Stellung und Volumen der Bauten in Bezug auf die Kaltluftströme rechnerisch mit Hilfe von Simulationen überprüft. So geschehen beispielsweise beim Wettbewerb zum Schulhaus Borrweg. Auch bei Sondernutzungsplanungen und Arealüberbauungen wird die Forderung von erhöhten Energiestandards inzwischen bereits standardmässig einbezogen und bearbeitet. Und schliesslich die BZO-Ergänzung durch die Energiezonen, also durch bezeichnete Gebiete, in denen Neubauten sowie Umbauten und bestehende Bauten künftig so ausgerüstet werden, dass höchstens vierzig Prozent des zulässigen Anteils an nicht erneuerbaren Energien für den Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser mit fossilen Brennstoffen gedeckt wird, lag im August 2020 öffentlich auf. Nun folgt der Bericht zu den Einwendungen und dann überweist der Stadtrat das Paket an den Gemeinderat.