Ausgehend von aktivistischem, künstlerischem und vermittelndem Handeln diskutieren Rahel El-Maawi, Soziokulturelle Animatorin (Zürich) und Magda Drozd, Leiterin Darstellende Künste Südpol, Künstlerin, Musikerin und Dramaturgin (Zürich bis Turin) Fragen zu Identität und Diversität:
Wie kann verstärkt zur Kenntnis genommen werden, dass wir schon lange in der «Neuen Schweiz» leben; einem von Migration, Vielfalt und Mehrfachzugehörigkeiten geprägtem Land? Was müssten wir tun, damit das, was längst da ist, zur Kenntnis genommen, gewürdigt und gleichwertig behandelt wird? Und wir nicht weiter so tun als basierte die Schweiz und ihre Leistungen bloss auf Menschen, die seit Wilhelm Tell schon immer hier gelebt haben?
In einem Kurzinput werden zwei aktuelle Projekte des Instituts «Neue Schweiz» (INES) – dem Think & Act Tank mit «Migrationsvordergrund» – vorgestellt. INES will nicht nur am Lack (der Schweiz) kratzen, sondern echte Transformation erreichen. Wie das genau geht, wird uns Rahel El-Maawi erläutern, ausgehend von INES und ihrem neu publizierten Handbuch «Neue Schweiz» und vom Projekt «Postmigrantische Schulkultur» und der online publizierten Geschichtensammlung www.ines-schulgeschichten.ch.
Im anschliessenden Gespräch wird vertieft, wie diese «Neue Schweiz» für alle sichtbar wird und welchen Beitrag wir als Kulturschaffende, Designer*innen, Vermittler*innen und Kulturhäuser leisten können, damit die Existenz dieser Vielfalt Repräsentation erfährt. Welche kulturellen, sozialen, politischen, wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen bietet diese Vielfalt? Wie kann die vielstimmige postmigrantische und intersektionale Realität als Teil unserer Gesellschaft positiv erlebt und gestaltet werden? Was bedeutet das Zusammenleben und Arbeiten zwischen ganz unterschiedlichen Menschen für die Bildung, für die Politik, für unsere vielgelobte Demokratie?
Moderation: Eva-Maria Würth
Rahel El-Maawi ist soziokulturelle Aktivistin, Lehrbeauftragte, Organisationsbegleiterin für eine intersektionale diversitätskritische Betriebskultur. Gründer*in des Netzwerk Bla*Sh für Schwarze nonbinäre Personen und Schwarze Frauen und Projektverantwortliche des Bildungsprojektes «postmigrantische Schulkultur» von INES – Institut Neue Schweiz. Sie kuratiert die Sammlung «Vor.Bilder.Bücher» wo Kinder- und Jugendbücher mit BIPOC Protagonist*innen vorgestellt werden.
Magda Drozd arbeitet als Künstlerin, Musikerin, Komponistin und Dramaturgin. Im Kulturhaus Südpol gehört sie zum Künstlerischen Gremium und leitet den Bereich Darstellende Künste (Theater/Tanz/Performance). In ihrer künstlerischen Praxis erforscht sie akustische Ökologien und eine nicht-rationale Wahrnehmung der Welt durch Klang. International präsentierte sie ihre Arbeiten in Kunsträumen in Detroit, Tokio, Berlin, Paris, Trivero und Trento. Seit 2021 arbeitet Drozd als Komponistin mit der in Turin lebenden Künstlerin Laura Pugno für deren Videoarbeiten und Installationen zusammen. Magda Drozd lebt zwischen Zürich und Turin.
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