Für die erste VR Experience, die ich nicht für mich selbst, sondern für eine Ausstellung machte, musste ich zuerst überlegen wie Menschen auf VR reagieren. Das Interessante am Medium ist, dass man nur sehr schwer einen festen Handlungstrang implementieren kann. Ausserdem ist die Technik für viele noch neu. Da VR- Headsets so unzugänglich für die massenhafte Nutzung sind, brauchen Betrachter*innen Zeit, um sich umzusehen und ihre neue dreidimensionale Umgebung zu entdecken. Aus diesem Grund wollte ich in meiner Arbeit eine Art Erinnerung an ein bestimmtes Gefühl schaffen.
Ich wollte die Szene nicht überladen und den Betrachtenden die Möglichkeit geben, die Szenerie langsam zu entdecken. Je länger man sich in „meiner“ Welt aufhält, desto eher wird das mehrschichtige Geräusch des Regens und die neuen Impressionen unterbewusst wahrgenommen. Dies erlaubt einem, mit der Zeit mehr und mehr Details zu entdecken. Meine Inspiration für die Arbeit basiert auf eigenen Erlebnissen der Freiheit und Unabhängigkeit. Abrunden wollte ich das Ganze mit einer binauralen „Soundsphere“, die die Betrachtenden in die Szene einbettet. Das Arbeiten mit Sound, besonders im dreidimensionalen Raum war neu für mich und ich bin den Dozenten sehr dankbar für die Hilfe. Der Ablauf vom Modul war sehr gut. Die Anfangszeit war dazu da, die verschiedenen Tools auszuprobieren. So konnten wir uns alleine oder zu zweit entscheiden, welche Technik am Besten zu unserem Projekt passen würde.
Uns wurde erlaubt, selbständig und mit eigener Zeiteinteilung an unseren individuellen Projekten zu arbeiten. Das hat mir sehr geholfen. Die Dozenten waren jeweils in ihrem speziellen Themengebiet sehr kompetent. Sie haben sich auf jede Idee eingelassen und ihre Hifle angeboten, was sehr dazu beigetragen hat, dass wir letztendlich so viele unterschiedliche Konzepte verwirklichen konnten. Im Laufe des Projekts habe ich viele verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten entdeckt wie z.B. die Einbindung von in „Quill“ oder „Tiltbrush“ gezeichneten Objekten in Softwares wie Unity und Blender.
Inspiriert haben mich Gäste aus den verschiedensten Bereichen der VR- Forschung, die für Präsentationen eingeladen wurden. Auch die Einzelgespräche, in denen sie die Tools erklärt haben, mit denen sie professionell arbeiten haben mich sehr angeregt. Ich habe Einiges ausprobiert und Tests gemacht für eigene Projekte. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden. Für das auszustellende Projekt jedoch wollte ich den Rahmen nicht sprengen mit unnötigen Experimenten. Bis zum Datum der offiziellen Deadline wollte ich ein vollständiges funktionierendes Projekt vorweisen können. So hat mir das Modul viele neue Ansätze geliefert, wie ich in Zukunft arbeiten könnte. Da passt es sehr gut, dass wir uns auf das Ende des Semesters zubewegen und ich bald viel Zeit habe, mein neugewonnenes Wissen anzuwenden. Besonders interessant finde ich den Mix zwischen dem klassischen 2D Stil und dem Bereich des 3D/CGI Films, ein Gebiet das mich besonders interessiert. Die Verbindung zwischen diesen Tool wäre womöglich ein neuer und vielversprechender Ansatz, den Trend des Hyperrealismus im computergenerierten Gewerbe aufzulockern. Insgesamt hat mir die Erfahrung die Augen dafür geöffnet, wie wenig diese faszinierende Technologie entwickelt ist und wie fest die Industrie frische Ideen und Arbeit in diese Richtung gebrauchen könnte. Es wäre ein interessantes und auch vielleicht sogar ein erreichbares Ziel, etwas zu dieser Entwicklung beizutragen.