Mein Film besteht aus ausgedrucktem Videomaterial, das ich mit Ölkreiden frame by frame übermalt habe.
Ausgangspunkt war die Zusammenarbeit mit Camille, da wir von ihrem Balkon aus Leute beobachteten, filmten und diese Situationen mit Animation ergänzen wollten. Schliesslich wurden daraus zwei nur noch entfernt zusammenhängende Filme. Ich habe mit dem Material gearbeitet, das wir in der Nacht und bei Regen aufgenommen haben. Jemand geht hoch auf die Dachterrasse, um eine Zigarette zu rauchen und beobachtet dabei die Strasse und die Hausfassaden. Dabei entsteht eine surreale Traumwelt, die möglicherweise nur in der Vorstellung der Person auf dem Balkon existiert. Alles scheint ineinander zu fliessen, so wie auch Realität und Traum. Dabei gibt es Elemente, die mehrmals vorkommen, wie beispielsweise die rote Spinne. Auch wenn der Film nicht wirklich eine Geschichte erzählt, ist da etwas, das sich hindurchzieht und am Ende alles einnimmt.
Ich fand es am Anfang schwierig, wirklich in das Projekt einzutauchen und eine Richtung zu finden. Deshalb versuchte ich mir ein klares Ziel zu setzen, indem ich mir den geschnittenen Film ganz ausdruckte und dann durcharbeitete. Im Nachhinein finde ich es ein bisschen schade, weil ich fast zu viel Material hatte und mich das unter Zeitdruck setzte, weswegen ich mich während dem Prozess nicht mehr richtig traute, anderes auszuprobieren oder etwas stark zu verändern. Aber es hat mir bewusst gemacht, das man die richtige Mischung aus Spontaneität und Zielsetzung finden muss, und dass das nicht ganz einfach ist.