Die Pandemie war ein kollektives Ereignis einerseits, und ein persönliches Erlebnis andererseits. Für das blosse Auge zwar unsichtbar, erhielt das Virus viele Gesichter, die sich bis heute fest in unsere Erinnerung eingeprägt haben. Eines davon war die Wellendarstellung des Infektionsgeschehens der täglichen Fallzahlen-Kurve.
Es war auch die Zeit, in der die allererste Datenskulptur mit den Pionierstudierenden von Data Design + Art entstand. Denn das Arbeiten in den Werkstätten ermöglichte ihnen, vor Ort, und nicht ausschliesslich im Homeoffice tätig zu sein. Für die Konzipierung der begehbaren Datenskulptur verglichen sie die Fallzahlen der Corona Pandemie mit den Arbeitslosenzahlen in der Schweiz. Diese stiegen im Zuge der beiden Shutdowns zeitweise stark über den Durchschnittswert der letzten Jahre an. Die ikonische Fallzahlenkurve wurde aus leicht verformbarem Material konstruiert und versinnbildlicht die Unsicherheit, mit der diese Zahlen, gerade zu Beginn der Pandemie, behaftet waren. Wenn die Besucher:innen über die Kurven flanierten, verformten sich diese stets ein wenig. Darüber hingen die Arbeitslosenzahlen in Form eines weissen, noch unbeschrifteten Blättermeers. Die Blätter standen wiederum für die vielen individuellen Geschichten, die während der Pandemie erlebt wurden. Die Skulptur war eine Einladung an das Publikum, das Geschehene Revue passieren zu lassen und dort, auf einer physisch begehbaren Skulptur, miteinander in Austausch zu kommen.