Der Erfolg des schweizerischen Wirtschaftsstandortes ist zu einem grossen Teil vom Erfolg der schweizerischen KMU abhängig. Und der Erfolg der schweizerischen KMU ist immer stärker von deren Erfolg auf internationalen Märkten abhängig. Deshalb ist es wichtig die Antworten auf folgende Fragen zu kennen: Wie kann ein KMU zu einer erfolgreichen Internationalisierung geführt werden? Wie kann der internationale Markterfolg von KMU langfristig gesichert werden? Im Folgenden werden die entsprechenden Antworten kurz skizziert. Für eine Vertiefung der Antworten können Sie den Bericht ‘KMU zum internationalen Erfolg führen’ unten herunterladen.
Hier geht es zum Rückblick des International Leadership Forum Luzern vom 26.6.2019.
Die KMU-Internationalisierung ist als eine Aneinanderreihung von Opportunitäten und Zufälligkeiten zu verstehen ist. Die meisten traditionellen Internationalisierungstheorien betrachten die Internationalisierung als einen linearen und stufenartigen Prozess. Doch entspricht diese Vorstellung immer weniger den heutigen Realitäten von KMU. Die Internationalisierung – wie so vieles – ist bedeutend schneller geworden. Erfolgreich internationalisierende Führungskräfte in KMU schaffen daher fortwährend einen fruchtbaren Nährboden für internationale Opportunitäten, um diese dann unternehmerisch nutzen zu können.
Anlässlich der KMU-Internationalisierung bewegen sich Führungskräfte stets in zwei Spannungsfeldern: a) zwischen intuitivem Handeln und rationalem Entscheiden (Balance zwischen «Bauchgefühl» und rationaler Analyse); b) zwischen Bestehenden und Neuem (mutige Investition in Neues, neben effizienter (Aus-) Nutzung der bestehenden Ressourcen). Die Führungs- und Managementkompetenzen, die KMU-Führungskräfte im Prozess der Internationalisierung benötigen, sind weitreichend von der Ausbalancierung dieser beiden Spannungsfeldern geprägt.
KMU durchlaufen im Rahmen der Umsetzung unterschiedlicher Internationalisierungsideen immer wieder drei Phasen: a) Start-Phase, in der durch geschäftiges und hartnäckiges Handeln eine erste Exploration stattfindet, um die Optionen, Szenarien und Opportunitäten einer etwaigen Internationalisierung zu identifizieren; b) Konsolidierungs-Phase, während derer neue Informationen verdichtet und zu ersten Entscheidungsgrundlagen ausgearbeitet werden; c) Etablierungs-Phase, während derer mutig diejenigen Lösungen skaliert und implementiert werden, die zuvor getestet und evaluiert wurden.
Um eine Internationalisierung erfolgreich begleiten zu können, benötigen KMU-Leader Kompetenzen in den folgenden Teil-Bereichen: 1) Risikobewusstsein; 2) Strategieerarbeitung; 3) Herstellung einer lernfähigen Organisation; 4) Unternehmergeist; 5) Interkulturelle Kompetenz; 6) Sicherung internationaler Partnerschaften; 7) Marktorientierung. Je nach Phase der Internationalisierung sind die Führungs- und Managementkompetenzen in diesen sieben Teil-Bereichen andersartig ausgeprägt.
Wir haben ein «Assessment KMU-Internationalisierung» entwickelt, mit dem die zur Verfügung stehenden Kompetenzen in den sieben zuvor aufgeführten Teil-Bereichen gemessen werden können. Abgeleitet von den Messergebnissen stehen Tools zur Verfügung, die zur fokussierten Entwicklung von Führungs- und Managementkompetenzen der Internationalisierung herangezogen werden können.