Der fünfte Mobilitätskongress des Kantons Luzern zum Thema «Hotspot – Mobilitätshub» fand am 26. Januar 2022 im Südpol in Kriens statt. Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, von Verbänden, Behörden und Politik nahmen an der Veranstaltung vor Ort teil, weitere 200 verfolgten den Kongress via Livestream. Diese wurden von Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern, willkommen geheissen. Seitens Hochschule Luzern erfolgte die Begrüssung durch Christine Böckelmann, Direktorin der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Sie hielt fest, dass die Hochschule Luzern nicht nur zu diesem Thema forscht, sondern auch selbst betroffen ist, weil ein zentraler und attraktiver Studienort ein entscheidendes Kriterium für die Hochschulwahl ist.
Das Eröffnungsreferat bestritt Michel Berchtold, Leiter Region Mitte der SBB, der das Thema Mobilitätshubs aus Sicht der SBB vorstellte. Im anschliessenden Kurztalk mit Judith Häberli, CEO und Co-Founder Urban Connect AG wurden die Vorzüge des Mobilitätspoint auf dem Roche-Areal in Rotkreuz diskutiert.
Im zweiten Teil präsentierte Dr. Ulrich Seewer, Vizedirektor des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE, die intermodale Mobilität am Beispiel des Durchgangsbahnhofes Luzern. Und auch dieser Beitrag wurde ergänzt mit einem Kurztalk zum Thema Verkehrsdrehscheiben aus Sicht der Agglomeration, welcher durch Armin Camenzind, Geschäftsführer von LuzernPlus, gehalten wurde.
Nach der Pause und dem geschätzten Austausch – wenn auch mit Maske und genügend Abstand – folgte ein wissenschaftlicher Input darüber, wie die Verkehrswende mit den Mobilitätshubs zusammenhängt und welche guten Beispiele von funktionierenden intermodalen Schnittstellen es in der Schweiz bereits gibt. Dieser wurde durch Prof. Dr. Widar von Arx und Prof. Dr. Timo Ohnmacht des Kompetenzzentrums Mobilität der Hochschule Luzern – Wirtschaft gehalten. Timo Ohnmacht kam zum Zwischenfazit, dass Mobilitätshubs mehr als nur die Konnektivität des öffentlichen Verkehrs verbessern müssen und daher eine flankierende Regulierung des Autoverkehrs benötigen, um so einen Beitrag für die Verkehrswende leisten zu können. Widar von Arx formulierte die These, dass Sharing und on-Demand Angebote helfen, das Problem der Bedienung der ersten und letzten Meile zu lösen. Die Herausforderung ist jedoch, diese Angebote als ressourcenschonende und raumverträgliche Alternativen im bestehenden Angebot zu integrieren. Die bisherige Nachfrage ist noch gering, das liegt vermutlich vor allem am guten und stark subventionierten öV-Angebot und der hohen Autoverfügbarkeit.
Schliesslich gewährte Philipp Antoni, Co-Founder von notime, einen spannenden Einblick in die Welt der Logistik, wie die Pakete von A nach B gebracht werden und wozu in diesem Bereich «Hubs» dienen.
Moderiert wurde der Anlass durch Sonja Hasler (SRF).