Hintergrund und Ziele
Ein starker öffentlicher Verkehr (öV) ist eine tragende Säule der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz, flexibel muss er sich den Herausforderungen einer ständig zunehmenden Mobilität anpassen.
Unter diesen Prämissen und dem Leitgedanken, die politische und unternehmerische Verantwortung im öV strikt zu trennen, wurde der öV 1999 fundamental reformiert. Nach 20 Jahren, einigen kleineren Reformen sowie der Neuordnung der Bahninfrastrukturfinanzierung (FABI) steht der öV nun vor neuen Herausforderungen. Einerseits betreffen generelle Trends wie die sich verändernden Kundenbedürfnisse, die Klimaerwärmung oder Innovationen wie autonomes Fahren den öV direkt. Andererseits verlangen auch spezifische Entwicklungen im öV selber nach (regulatorischer) Klärung: Die Rolle des Wettbewerbs im Fern- und Regionalverkehr, das Aufkommen der Fernbusse, der sorgsame Umgang mit Steuergeldern oder die Sicherstellung der Innovationsfähigkeit der Branche führen vermehrt zu Unsicherheiten bei den verschiedenen Akteuren. Regelmässig ertönt dabei der Ruf nach politischen Antworten.
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, nach 20 Jahren Bilanz zu ziehen sowie künftige Reformerfordernisse und mögliche Lösungsansätze abzustecken. Dies stets mit Blick auf das übergeordnete Ziel, die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs und die staatlichen Rahmenbedingungen so weiterzuentwickeln, um den öffentlichen Verkehr fit für die Zukunft zu machen.
Der Anlass
Am 29. Mai 2019 fanden sich hochrangige Vertreter/-innen der Branche des öffentlichen Personenverkehrs, der Verkehrsbehörden, der Politik, der Wissenschaft und auch aus dem Ausland im Verkehrshaus ein und blickten gemeinsam, jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln sowohl zurück als auch in die nahe und ferne Zukunft. Erfahrungen, Einschätzungen, Ideen und konkrete Vorschläge wurden in Keynotes, Diskussionspanels und parallelen Workshops präsentiert und teilweise intensiv diskutiert.
Vermächtnis – Einbettung in einen breiten Kontext
Das Symposium ist Teil eines breiter angelegten Prozesses zur künftigen Gestaltung des Schweizer öV. So wurde im Vorfeld im Sinne einer «Tour d’Horizon» zum Thema ein Interview mit Norbert Schmassmann, Präsident des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) und Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern, produziert und veröffentlicht. Im Anschluss an das Symposium wird ein übersichtlicher Veranstaltungsbericht ausgearbeitet und veröffentlicht. Später im Jahr findet dann bereits eine erste Folgeveranstaltung unter dem Patronat der SVWG statt. Eine Spezialausgabe des Jahrbuches der SVWG 2019 bietet zudem eine Plattform für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einzelnen relevanten Themen. Schliesslich sollen weitere, bedarfsgerechte Folgeveranstaltungen zu spezifischen Fragestellungen den Prozess weiterführen. Mit diesem Vorgehen soll «Legacy» im Sinne der oben genannten Weiterentwicklung des Schweizer öV geschaffen werden.